Die Bilder
von Yuchıen
(Abb. 227) stehen
in diesem Sinne
der Sungzeit viel
näher. In guter
Technik sınd die
weich gerundeten
Bergformationen
der südlichen
Schule mit wir-
kungsvoller Plastik
gemalt, und zwi-
schen ihnen in
feinen Tönen sind
zarte Nebel erkenn-
bar. Den Künstler-
namen Yuchien,
der „klarer Bach“
bedeutet, legte sich
der Maler zu, als
er selbst in einem
Landschaften — Ma Lin
Abh. 228 „Nach dem Regen,“ Berge und Fluß, rechts Dächer eines Dorfes, leicht
getönt. etwa 25,5 zu 34 em, gezeichnet: Nengshih of Lungmen, auch zugeschrieben
Kao Janhui, beide Namen unbekannt, vielleicht Yuanzeit, 1280—1368
(Aus: Kokka, Heft 157, auch in Tajima, Seleeted relies of Japanese art, Bd. XX)
Bergdorfe lebte und sich ganz dem Genusse der Natur hingab. Auf dem Bilde sind
zwei Siegel, aber keines gibt genaue Auskunft. Das obere bedeutet Kuai und ist un-
verständlich, das untere ist ein Motto und bedeutet etwa: ‚Landschaft unter Bäumen.“
Abb, 229 Weidenbaum, von Ma Lin, 13, Jahrh.
(Aus: Bijutsu Gaho, Bd. V) — Text s. S. 270
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Ebenfalls mit feinem Pinsel in den
weichen Formen des südlichen Sungstiles ist
eine andere Berglandschaft (Abb. 228) gemalt,
die leider an vielen Stellen verletzt ist. Aber
die zarten monochromen Tönungen, die für
die Sung- und Yuanzeit so charakteristisch
sind und in der Mingzeit völlig verloren
gehen, sind noch erkennbar. Andererseits
zeigt die reiche Komposition den Stil nach
Sung, so daß wir die Entstehung in der
Mongolenzeit annehmen können. Zwar trägt
das Bild eine Inschrift: Nengshih of Lung-
men, aber der Maler ist ebenso unbekannt
wie Kao Janhui, dem das Bild von anderen
Experten in Japan zugeschrieben wird.
Aus der Künstlerfamilie Ma ist — nach
japanischen Angaben, die Giles bestreitet —
Lin, ein Sohn von Ma Yuan, zu einiger Be-
deutung gelangt, ohne den Vater zu erreichen.
Da die Chinesen stets den Künstler in die
Periode nach seinem Todestage gerechnet
einreihen, gehört er der Yuanzeitan. Ma Lin
(japanisch: Barin) hat den Nordstil seines
Vaters fortgesetzt, aber unter dem Einfluß
des Zeitmilieus wurden die Landschaften
komplizierter (Taf. X,C). Der Fischer ist
in seine kleine Hütte auf dem Boot ge-