Phönix — Kraniche — Vögel — Katze — Hund
Mingzeit (Abb. 276) greift auf
diesen Stil wieder zurück. Der
Rhythmus der Bewegung der
Kraniche ist mit der Umge-
bung zusammengestimmt; die
ausgebreiteten Flügel setzen
sich in den Linien der dahin-
brausenden Wasser fort, wäh-
rend die Regenwolken sich den
Formen des am Ufer stehenden
Kranichs anpassen.
Von Chiuying wırd er-
zählt, daß er sich nicht be-
gabt genug fühlte, ein großer
| Meister zu werden, und daher
| vorzog, Kopien zu machen.
ir Er wird in China als Kopist
gefeiert. Seine Arbeiten sollen
so vortrefllich ausgeführt sein,
{ daß sie von den Originalen
nicht zu unterscheiden sind.
Er gebrauchte gelbliches Pa-
pier, das dem Ton der alten
Bilder entsprach. Aus dem
Gedächtnis malte er berühmte
Meisterwerke nach und setzte ne i on 5
die einzelnen Teile geschickt a Ve nken Galo, Ba, VID“ a
zu neuen Bildern (Abb. 259)
zusammen. Eine geschmack-
volle Komposition zeigt ein anderes Vogelbild (Abb. 260), dessen Ausführung
wieder an die Yuanzeit erinnert, aber vielleicht erst in der Mingzeit her-
gestellt ist. Die Verteilung
der Blüten über die Fläche
ist dekorativ, während die
Vögel nicht sehr glücklich
wirken; es ist mehr eine Vor-
lage für das Kunstgewerbe
als eine Malerei.
Lii Chih malte im
15. Jahrhundert Blumen und
Vögel.e Mehrere Bilder von
ihm sind im British Museum.
Die springende Katze (Abb. 261)
zeigt seine Art. Das Tier, in
lebendiger Bewegung, das Auge
auf das unsichtbare Opfer ge-
richtet, bildet den Mittelpunkt,
und alles Beiwerk an Pflanzen
nn und Steinen tritt zurück. In
4 ’ en ähnlicher Art ist ein Hund ge-
F
(
Abb.260 Vögel auf blühendem Pflaumenbaum, farbige Malerei, malt, der einen Hasen jagt
zugeschrieben Senshun aus der Yuanzeit, wahrscheinlich Ming Abb. 262
(Aus: Bijutsu Gaho, Bd. VII) (4 . )-