Abb. 293 Brettspieler unter einem Kiefernbaum, von
Tsaü Tsang, Mitte des 17. Jahrhunderts
(Aus: Miyoseki Zuroku Kanga, Bd.I)
Text s. S. 321
Während die großen Figurenbilder, so-
wohl religiösen wie weltlichen Inhaltes, im all-
gemeinen dem Niveau der handwerksmäßigen
Routine angehören, sind Bilder von Land-
schaften, Vögeln und Blumen auch in ge-
schickterer Ausführung entstanden, die dem
Stile der kleinlichen, luxuriösen Zeit ent-
sprechen. Es sind keine großzügigen Werke
geschafien, aber (Abb. 294) die Arrangierung
der einzelnen Teile ist geschmackvoll und die
delikaten Tuschtöne zu einem weichen Akkorde
harmonisch zusammengestimmt. Auch ist das
Übereinander nicht zu störend, da eine gewisse
Tiefenwirkung angestrebt ist.
>22 Mandschuzeit (seit 1644)
lebendig wirkendes Bild ausmachen
müssen, fehlen. Andere Figurenbilder
zeigen fadendünne Linien, die in klein-
lichem, unruhigem Durcheinander ge-
zeichnet sind. Es fehlt die kräftige
Individualisierung der Pinselstriche,
und
zügige Schwung der kalligraphisch
geschulten Hand.
es fehlt der elegante, groß-
eh
Abb. 294 Landschaft im Frühling, leicht ge-
tönt, auf Seide, etwa 1,7m zu 47 cm, von Liu
Mei, unbekanntem Maler, vielleicht Ende Ming
(Aus: Tajima, Seleeted relies of Japanese art
Bd. XV]