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Ahnenbilder — Zweckbilder — Bildhauerei
auf den Mumienkästen befestigt waren, in prächtiger Erhaltung zahlreich_uns über-
kommen. Alle sind von vorn gemalt mit geradem Blick in die Augen des Beschauers.
Die gleiche Stellung ist bei den Köpfen der chinesischen Ahnenbilder vorgeschrieben.
Da das Bestreben bestand, die Verstorbenen so schön und vornehm als möglich dar-
zustellen, so wurden sie stets in voller Amtstracht oder in den kostbarsten Kleidern,
in der steifen Stellung der Etikette, abgemalt. Ein anderer Ausdruck im Gesicht
als der feierliche Ernst, eine freiere Stellung, eine andere Umgebung als den thron-
artigen Sessel und kostbare Stofle würden allen Begriffen der Vornehmheit wider-
Er sprochen haben. Diese Bilder sind daher sehr wertvolle Illustrationen für den
Forscher von Stoffmustern, aber scheinen — soweit bisher Porträts bekannt ge-
worden sind — nur einen geringen künstlerischen Wert zu besitzen.
u Im Stile der späteren Mingzeit (Abb. 314, 315) ist alles sehr mühselig und liebe-
voll in bunten Farben zierlich ausgeführt, aber es fehlt so ziemlich alles, was das
h. wahrhaft Künstlerische in der Malerei ausmacht. .
Bildhauerei
Die Arbeiten der Bildhauerei zeigen den gleichen Entwicklungsgang wie die
der Malerei. Die alten Formen erstarren zur Konvention. Statt den geistigen Ausdruck
zu betonen, erhalten die Gesichter eine konventionelle Maske. Unsere Abbildungen
(Abb. 316, 317) zeigen in bezug auf den Faltenwurf und die Stellung eine geschickte
Abb. 316 Kwanyi zfigur in Amoy Abb. 317 Kwanyin, Holzfigur in Amoy
a nn Tihliochek F (Aus: Price, Island of Amoy, Bibliothek Franke-
(Aus: Priee, Island of Amoy, Bibliothek Franke-
Berlin) Berlin)
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Münsterberg, Chinesische Kunstgeschichte 2