90 Bronzezeit
wohl: Anhaltspunkte, aber keine Aufklärung geben, die muß vielmehr von den über-
lebenden Zeugen der vergangenen Zeit ausgehen, von den ältesten ÖOrnamenten,
Gerätformen und Sitten.
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Abb. 5—7 5 Bandornament mit Vogelköpfen mit Mäander- und Spiralen-
verzierung, 6 Urne mit Bügel zum Wassertragen bei den Opfern mit
Widderköpfen, Spiralen und Tierfratzen auf Mäandergrund. 7 Drachen-
firuren mit Tierkopf-Ornament in der Mitte.
Ornamente auf Bronzevasen nach Zeichnungen von Wang Fu, Pokutulu
gedruckt 1119—1126, Stil 1766206 v. Chr.
(Aus: Münsterberg, Japanische Kunstgeschichte, Bd. I, Abb. 79)
Mykenischer Stil
Schon Richthofen hat
darauf hingewiesen, daß
die Einführung des
Pflugtieres im Norden
Chinas, unter Zuhilfe-
nahme künstlicher Be-
wässerung, eine Verbin-
dung mit Westasien ver-
muten läßt. Weder in
Japan, wo zuerst nur
die steinzeitlichen Ainos,
dann seit der Mitte des
1. Jahrtausends v. Chr.
etwa auch die vom Süd-
westen eingewanderten
Malaien-Mongolen wohn-
ten, noch in Südchina,
das von den bis um
Christi Zeit unkultivierten
Barbarenstämmen_ besie-
delt war, ist bis zum
heutigen Tage der Ochse
als Pflugtier ein wirt-
schaftlicher Faktor.
Welches Kulturreich
des Westens kann der
Lehrmeister der Chinesen
gewesen sein?
Bauten, Geräte, Töpfe-
reien und Bronzen sind
in China nicht mehr vor-
handen, aber auf Abbil-
dungen der nach der
Tradition ältesten Opfer-
gefäße (Abb. 4) ist eine
eigenartige Ornamentik
zu erkennen, die uns be-
stimmte Anhaltspunkte
gibt. Wenn auch in der
späteren Zeit eine unüber-
sehbare Fülle von Varia-
tionen in Form und Ver-
zierung dieses alten Stiles
geschaffen ist, so sind
doch bei genauem Ver-
gleich nur wenige Muster
als gemeinsame Grund-