Full text: Vorbuddhistische Zeit. Die hohe Kunst: Malerei und Bildhauerei (Band 1)

   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
28 Bronzezeit 
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form. „Es gab keine große Skulptur; kleine Darstellungen von religiöser Bedeutung 
lagen massenhaft vor, aber keine größeren Götterbilder.“ ‚Die Kunst ist wesentlich 
dekorativ und bleibt meist rein ornamental.‘“ Die mykenische Kultur kennt bereits 
die Menschen- und Tierdarstellung, sie beherrscht die Pflanze als Dekorationsmuster 
und hat einen sehr reichen Motivenschatz; aber zu dem Bauernvolke in China kamen 
  
  
  
  
Abb. 11 Grabkammer aus Steinblöcken, Ruinen einer Pyramide, bei Tongku am Yalufluß. 
Etwa 5. Jahrh. n. Chr. 
(Aus: Chavannes, Les monuments de l’aneien royaume Corden de Kao-Keou-li) 
nicht die höchsten Kunstwerke des Kaiserhauses, sondern die volkstümliche Massen- 
ware, ähnlich, wie jahrhundertelang zu uns aus China billigste Exportarbeit kam, 
die dennoch von europäischen Fürsten geschätzt, von Kunsthandwerkern nachgeahmt 
wurde und unser Kunstgewerbe stark beeinflußte. Wie Delfter Vasen zu feinem 
Chinaporzellan, so etwa dürften die chinesischen Bronzegefäße zu den mykenischen 
Vorlagen sich verhalten. Der dekorative Geist, das ornamentale Vorbild, die Technik 
und die Idee der Verwendung wurden übernommen, aber die Ausführung wurde dem 
Können und dem Geist des ostasiatischen Handwerkers angepaßt. 
Chinesische Töpfereien sind aus so früher Zeit auch in Abbildungen nicht er- 
halten. Dagegen sind uns Abbildungen einiger Waffen aus der Bronzezeit bekannt 
geworden, die ebenfalls dem Stile des gleichzeitigen Westens entsprechen. Ausschließ- 
lich sind es Beile und Dolche (Abb. 13) in Formen, die das Vorbild der Steinwaffe er- 
zeugte, aber in Ornamentierung, die den Bronzegefäßen entspricht. Weder in Troja 
noch in den Muschelhaufen Japans sind Schwerter gefunden, so daß wir den Stil 
der Dolchzeit auch für China annehmen müssen. In Japan finden wir in der Mitte 
des 1. Jahrtausends v. Chr. das lanzettförmige kurze Schwert, die griechische Weiter- 
entwicklung des Dolches, und erst in den nachchristlichen Dolmen das gerade 
  
  
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Abb. 12 Grabpyramiden aus festgestampftem Lehm auf breiter Stufenterrasse bei dem Dorfe Hüshanmiou 
in der Nähe von Putang in Shantung 
(Aus: Hesse-Wartegg, Shantung und Deutsch - China, 1898) 
       
   
  
  
  
 
	        
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