Steinreliefs — Himmelspferde
Abb. 28 Oben: Wolkenband mit Engel- und Vogelköpfen; unten: Gottheit im Siebengestirn des Großen Bären
empfängt Darbietungen von Besuchern, Steinrelief vom Grabmal der Familie Wu, Shantung, 147 n. Chr.
(Aus: Chavannes, La seulpture en Chine) — Text s. S. 46
kunst!) war damals (in Mykenä) hoch entwickelt. Bilderreiche Darstellungen von
Kämpfen, Aufzügen und Jagdszenen trifft man vielfach an, aber stets an Formen
des praktischen Lebens gebunden, an Mauerflächen oder Dolchklingen. Die Figuren
haben in ruhender Hal-
tung etwas eigentümlich
Steifes und in Bewegung
etwas merkwürdig Ge-
waltsames und Über-
triebenes, doch spricht
eine anziehende Frische
und Kühnheit aus dieser
Kunst.“ Daß aber wirk-
lich auf den chinesischen
Reliefs noch Reste einer
Kunst im mykenischen
Stile erhalten sind, be-
weisen vor allem die
Himmelspferde vor dem
Wolkenwagen (Abb. 30);
ihr Vorbild dürften einst
die Löwen auf mykeni-
schen Dolchklingen ?) ge-
wesen sein, und nur in
der weiteren Übertragung
sind sie sinnlos zu Fabel-
tieren stilisiert. _ Diese
Vermutung des Einflusses
wird zur Gewißheit durch
1) Sophus Müller, Ur- R'
eeschichte Europas, 8.78 er 5
5 ’ 1 Abb.29 Oben: Kriegswagen mit Deichsel, Diener, Hund, Pferd ausge- |
?) Abbildung in Mün- sehirrt, Bogenschütze und Vögel, assyrisch stilisierter Baum. Unten:
Wagen mit Pferden. Steinrelief vom Grabmal der Familie Wu,
sterberg, Japanische Kunst- Shantung, 147 naeh che
geschichte, Bd. III, Nr. 216. (Aus: Chavannes, La seulpture en Chine) — Text s. S. 50
Münsterberg, Chinesische Kunstgeschichte 4