84
Abb. 144 Steintafel auf Schildkröte im Pavillon, Grabstätte bei Peking
(Originalaufnahme Franke, Hamburg, 1893)
Abb. 145 Sechsseitiger buddhisti-
scher Pfeiler aus Stein mit Relief-
meißelung in Paimassen
(Aus: Chavannes, Mission
archeologique dans la Chine
septentrionale)
Grabmonumente
Text s. S. 83
verschiedensten Formen. Vielleicht wird
es möglich sein, aus den Grabinschriften
die Zeit der Errichtung festzustellen
und dann aus den Dachformen, die den
Tempelbauten nachgebildet sind, eine
historische Entwicklung der Architektur
festzustellen. Tempel und Paläste aus
dem ersten Jahrtausend sind zerstört,
aber Begräbnisbauten aus Stein, fern
von den Städten und abseits der großen
Heerstraßen, sind noch zahlreich und
gut erhalten.
s-,Eigenartig ist ein Grabdenkmal
(Abb. 141), dessen steinerne Hinterwand
völlig unchinesisch aussieht.
Die Grabsteine sind niemals mit
Porträts der Verstorbenen geschmückt.
Die Figuren sind nur symbolische
Wahrzeichen für die Würde des Toten,
keine Darstellungen des Verstorbenen
selbst. Soll ein reicherer Schmuck in
Stein gemeißelt werden, so werden
Laternen (Abb. 134) oder buddhisti-
sche Pagodenformen (Abb. 146) ge-
wählt.
Abb. 146 Buddhisti-
scher Pfeiler aus
Stein, etwa 2,15 m
hoch, im Tempel
Chaohuasse
Aus: Chavannes,
Mission archeologi-
que dans la Chine
septentrionale)