Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

  
  
86 Die Baukunst 
Zusammenfassung 
Di: hohe, Kunst hat auf die Architektur Chinas 
Keinen Bintluß ausgeubu und ebenso umgekehrt. Schon 
Dei der Binführung aus dem Westen waren Skulptur und 
Malereı von dem Baustil getrennt. Jede Kunst ist ihre 
eigenen Wege gegangen. 
Wie Architektur Bas fremdländische Einzelmotive zu 
einem eigenen chinesischen Stil verarbeitet. Die Varıa. 
onen dor Ausführung Im Laufe. der Jahrtausende sınd 
sehr zahlreich, aber das Grundschema ist stets das gleiche 
geblieben. Kein neuer architektonischer Geist drang 
nach dem Osten, der revolutionär wirken konnte. !Nie- 
mals erfolgte der Übergang von der Säulenhalle zum Ge- 
wölbe, niemals von der Holzkonstruktion zum Steinbau. 
Escomde Hlemente wie die Treppen und Balustraden, 
Straßenbelag und Brücken, Pailo und Pagoden wurden 
aus Stein erbaut, aber die einraumige Halle ın Uolz 
blieb stets trotz größter Dimensionierung das Haupt- 
mobiv aller bewohnten Räume Wenn Stein verwendet 
wurde, erlangte er keinen eigenen Stil, sondern bhieb 
im wesentlichen eine Nachformung.des Holzstiles. 
Die Blüte der Holzarchitektur und Grabskulptur 
eusedeiın der Tanszeit erreicht. Die in China erhaltenen 
Boctcn zus den lebzten Jahrhunderten sind vielleicht 
umfangreicher, sröber und kostbarer, aber sicher auch 
bunter, überladener und in geistloser Konvention er. 
starrt. Der konstruktive Gedanke wurde durch malerische 
Dekorierung in Farbe oder Relief völlig erstickt Es 
entstand eine monotone Handwerkerindustrie. Gleich- 
zeitig sank die realistisch lebendige Steinskulptur zur 
handwerksmäßigen Typendarstellung herab. 
Die Tempel- und Palastanlagen haben ihren schönsten 
und wahrhaft künstlerischen Wert durch den Mitklang 
der Natur infolge ihrer Lage und Umgebung erhalten. 
Durch farbige Materialien, wie die leuchtenden Dach- 
ziegel und Marmorplatten, und durch eine geschickte 
Verbindung mit der Landschaft wurden malerische Wir- 
kungen von größtem Reiz erzielt. 
  
 
	        
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