Weingefäße — Löwenfüße — Flötenvasen 133
Stück dem frühen Mittelalter
zuzuschreiben sein. Auch das
Rautenmuster auf dem Boden
stimmt mit der Zeitbestimmung
überein.
Eine ganz andere Gruppe
bilden Flötenvasen (Ku).
Diese schlanken, röhrenförmigen
sefäße sind ebenfalls wie die
oben erwähnten hohen Vasen
dreiteilig gegliedert. Während
aber dort dem Zweck ent-
sprechend das bauchige Mittel-
stück den Hauptteil der Vase
ausmacht, dem sich Fußrand
und Hals nur als untergeordnete
Teile angliedern, haben diese
ihre charakteristische Bedeutung
in dem langen Halsstück mit
weit ausladendem, trompeten-
artigem Rande, während das
Mittelstück nur die Verbindung
mit dem mehr selbständig aus-
gebildeten Fußteile herstellt
(Abb. 206).
Der Rand der Vase öffnet
sich wie eine Blume, die durch
das Mittelband gleichsam am
Auseinanderfallen gehindert wird.
Ist die Form der hohen Vasen Abb. 206 Opfergefäße für Wein in Flötenform (Ku) mit
x Ana: : Er z Mittelwulst, Randfuß und ausladendem Rand, rund und vier-
für W oo = sich geschlossen, eckig (b), Tier- und Linearornamentik, e Opfergefäß (Tsun).
so erscheint hier alles geöffnet. Bronze, Choustil, 1122—249 v. Chr.
Wie beidererblühten (Aus: Seishin Kokkan), Text s. $. 133, 134 u. 135
Lilie die Staubfäden
als Hauptzweck aus
der umgebenden
Blätterform heraus-
wachsen, so fühlt
unser Auge das Be-
dürfnis, schlanke
Pflanzenstengel zum
Abschluß der Vasen-
form hinzuzufügen.
Aber merkwürdiger-
weise ist auch diese
Form nicht als Blu-
u; menvase geschaffen,
sondern als Opfer-
gefäß für Wein. Für
a modernes Emp Abb. 207209 Opfergefäße (Ku) in Flötenform mit Mittelwulst, Randfuß und
finden ıst der Stil ausladendem Rand, schlanke runde Form, Reliefornamentik, Bronze. Sammlung
Knuth, Tsinanfu. 207 1.Jahrtausend, 208 Mingzeit 1368 bis 1644, 209 Hanstil,
zur Aufnahme von 206 v. Chr. bis 221 n. Chr. (Originalaufnahme). -- Text s. S. 134
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