Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

Flötenvasen — Zylindrische Gefäße 135 
    
die Chinesen be- 
sonders und nen- 
nen sie nach dem 
Zweck wie die 
früher erwähnten 
Vasen (Abb. 190 bis 
195) für Flüssig- 
keiten: Tsun. * Sti- 
listisch gehören sie 
jedenfalls zu den 
Flötenvasen, die 
die Chinesen mit 
'5Ku bezeichnen. 
ee ln 
Abb. 213 bauchige Form mit seitlichen Tier- Fuß (Abb. 206, e, S ee ; x 
ame, na nee. we O1) haben Velen au 
(Originalaufnahme) oen Stücken die oben und unten Band mit Relief- 
Se ornament und Tierkopf, Bronze, 
gleiche Bedeutung stark patiniert, antiker Guß 
wie das Randstück, und alle Flächen sind mit stark (Aus: ee 
betonter Ornamentik überladen und mit Henkeln ver- 
sehen. DBei einzelnen sind die senkrechten Ränder 
mit Kammleisten verziert und plastische Tierköpfe auf die Schultern des 
geeckten Mittelstückes gesetzt. Es ist die typische Art der Ausführung 
der Nach-Hanzeit, ohne daß ein bestimmtes Jahrhundert angesetzt werden 
kann. Die ebenfalls sehr reich und kostbar ausgeführte Vase 
(Abb. 212) ist eine Weiterentwicklung dieses Stiles.. Technik 
und Stil der Ornamentik weisen nur geringe Abweichungen \ 
gegenüber der vorigen Vase auf, aber die Gesamtwirkung in 
Komposition und Linienrhythmus läßt eine spätere Ausführung 
erkennen. 
In den letzten Jahrhunderten wurden die eleganten spiele- 
rischen Formen (Abb. 213, 214) bevorzugt. Aus dem ernsten Kult- 
gefäß des Tempels war eine Blumen- 
vase der Wohnräume geworden. 
Einfache zylindrische Wein- 
sefäße (Abb. 215) wurden mit Re- 
liefornamenten in wagerechten Bän- 
dern verziert und mit seitlichen 
runden Ösen versehen, aber auch mit 
verjüngtem Rand und Fuß gestaltet. 
Eigenartig ist besonders die letztere 
Ausführung in Doppelform, verbunden 
durch einen gemeinsamen Henkel in 
Tiergestalt (Abb. 216), für den der 
Drache mit Wolkenornament oder 
der Phönix auf der Schildkröte die 
Abb. 216 Doppel- üblichen Symbole sind. Für die Be- 
vasen in Zylinder- 
form auf Fußrand, deutung dieses Doppelzylinders konnte 
Bronze, Reliefver- ich eb . . Erkl End 
zierung. ıch ebensowenig eine Erklarung linden Abb. 217 Doppelvase aus Bronze 
a Drachenhenkel, 2 . 1 1 1 mit Gold- und Silbereinlage, 
b Phönichenkel, wie für die Wahl der Tiere an dieser Pnanix auf Schildkröte, vielleicht 
antiker Stil Stelle. Jedenfalls hat sich diese Ausfüh- Mingzeit (13681644) 
Kokkan) rung bisindiemodernere Zeit(Abb.217) N ‘ aaa 
  
     
	        
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