Gräko-indischer Stil 17:
Abb. 282 Dreistöckige Juwelen-Pazode (Stupa) mit Löwen am Eingang, Glocken mit hängenden Windplatten
am Klöppel an den Dächern und dreifacher Bekrönung; im ersten Stock (nach japanischer Angabe): Buddha
Bahuratna, der Herr der Pagode, und neben ihm sitzend Sakyamuni, im zweiten: Buddha Amithaba, im
dritten: heilige Attribute, rundherum Buddhas in ihren verschiedenen Erscheinungen; “rechts und links:
Sakyamuni in predigender Stellung; oben: Buddha, auf Stühlen sitzend; unten: die göttlichen Türhüter
Narayana und Vajrapani; Bronzeplatte, 85 cm zu 81 em, im Tempel Hasedera, Yamato, Japan, Inschrift vom
Priester Domyo des Konfuziustempels, 674
(Aus: Tajima, Selected relics of Japanese art, Bd. VII) — Text s. 8. 172
dieses zufällig gefundenen Stückes ist recht mangelhaft, und erst allmählich begann in
Zentralasien und Nordindien eine künstlerische Vollendung des neuen Kultstiles sich
vorzubereiten. Unter Benutzung der alten Mittel der griechischen Kunst schuf der
buddhistische Geist aus der zufälligen Handwerksarbeit sein eigenes Kultbild. !)
Die reife gräko-indische Kunst kam nach China und wurde dort etwa seit
dem 4. Jahrhundert n. Chr. das Vorbild für den buddhistischen Stil der Bronze-
figuren und Kultgeräte. Unter dem Einfluß der chinesischen Kultur hat sich die
Ausdrucksform national gewandelt. Wenig ist uns aus früher Zeit erhalten, aber
die gewaltigen Bronzefiguren, von denen uns die Berichte erzählen (Bd. I, 8.135),
1) Foucher, Les debutsdel’Art Bouddhique, Journal Asiatique, Jan.-Fevr.1911,8.55—79.