Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

Südliche Bewaffnung — Lanzen — Axt — Kurzschwerter 195 
Abb. 25), aber da die alten Schriften 
z. B. Liki, zwischen Stange, Speer, 
Lanze und Hellebarde Unterschiede 
machen, so werden verschiedene Arten 
in Gebrauch gewesen sein. Die gerade, 
lange, zweischneidige Spitze mit auf- 
sesetzter Öse (Abb. 329) findet sich 
auf den Steinreliefs nicht und dürfte 
daher erst dem jüngeren Hanstil in 
nachchristlicher Zeit entsprechen. !) 
Bei anderen Bronzefunden ist es frag- 
lich, ob es sich um kleine Lanzen- 
  
spitzen oder große Pfeilspitzen für Abb.330 Lanzenspitzen oder Katapult- 
e pfeilspitzen mit hohlem Schaft, zwei- 
Katapultgeschosse handelt (Abb. 330). schneidig, mit Mittelgriffen. Samm- 
Aus der Steinzeit wurde die lung Knuth, Tsinanfu, Chou- oder 
Hanstil 
(Originalaufnahme) 
Form der Keule oder Axt über- 
nommen: und in Bronze nachge- 
bildet oder fremden Vorbildern?) nach- 
seformt. Verschiedene Größen und 
Formen werden in den Schriften 
erwähnt. Einige kunstvolle Bronze- 
  
Abb. 331, Zweischneidige Spitzaxt mit 
runder Öffnung für Stil in der Mitte, 
stücke mit archaistischer Reliefver- doppelseitig, ähnlich Bd. I, Abb. 13f., 
£ ä 3 Bronze, Sammlung Knuth, Tsinanfu, 
zierung, vielleicht auch vergoldet, = ‚Hanstil : 
“ s ° rıginalaulnahme 
sind im Pokutulu abgebildet (Bd I, nn 
Abb. 13, a—d). Unter den zahlreichen 
Bronzefunden sind Äxte (Abb. 331, 
332) am seltensten. Auf den Dar- 
    
a stellungen der Reliefsteine tragen die 
anzen- . . 
spitze, zwei- Krieger die damals modernen Waffen, 
schneidig Y 3 . & 
ante ., „Schwert und Bogen, aber die Götter 
a. (Abb. 328, a) führen die antike Axt. 
onl, cha . . . 
mit Öse. Auf dem Kaisermantel ist die Axt 
ne als Zeichen der Souveränität an- 
ih nn, gebracht (Bd. I, 8. 23), und als 
anzel . 
A Äriegr (Original- Symbol des Ranges wurde sie hohen 4 2 
en aufnahme) : Im Chouli heißt Abb. 332 Äxte oder Werkzeuge 
Beamten verliehen. m oulı heil mit ‚einer breiten Schneide, hohl 
&:’) „Hat die Armee gesiegt, M2 Pin Ta? licet Same 
nimmt der Befehlshaber die Flöte (um den Kriegs- Knuth, Tainanfu, Chou-, oder 
. . . .. . 1 
gesang zu regeln) in die Linke und trägt die Axt (Orleinatantuahre) 
(das Zeichen des Kommandos) in der Rechten.“ a 
Der Kampf vom Wagen aus und der Massenkampf brachten es mit sich, daß 
die Waffen des Fernkampfes mehr ausgearbeitet wurden als die des Nahkampfes. 
Im Pokutulu sind einige wenige verzierte Dolche und Kurzschwerter (Be E, 
Abb. 13,9—1) abgebildet, aber kein vollständiges Originalstück ist bisher bekannt 
1) Ähnliche Lanzenspitze aus Japan abgebildet bei Münsterberg, Japanische Kunst- 
geschichte, Bd. III, Abb. 72, 77. a 
2) Die Reliefverzierung mit Linie und Punkten (Abb. 332) ist eine Nachformung von 
Ornamenten auf ganz gleichgeformten skythischen Axten, bei denen aber die Relieflinie 
als Band quer fortgesetzt ist und wohl eine Nachformung der ursprünglichen Schnüre zum 
Festbinden des Steinbeils war, s. bei Chantre, De l’origine Orientale de la mötallurgie, Congres 
des Orientalistes 1878. Lyon 1880. Bd. V 8.168. Abb. Taf. VII, Fig: 6, Axt aus Sibirien. 
3) Plath, Das Kriegswesen der alten Chinesen, 'S. 320. 
 
	        
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