Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
220 Töpferei — Allgemeines 
veröffentlicht.!) Ein unglücklicher Zufall ließ das Originalwerk 1887 verbrennen, 
so daß diese einzige Fundgrube völlig verloren schien. Aber vorher war von einem 
Chinesen eine Kopie hergestellt worden. Der Chinese war zum Glück unehrlich genug, 
für sich selbst eine zweite Kopie zu machen, so daß er weitere Kopien z. B. an Brinkley 
und Favier verkaufen konnte, die Abbildungen in ihren Werken teilweise der 
oleichen Quelle verdanken. Auf diese Weise konnte Bushell 1888 eine neue Kopie 
erwerben. Text und Zeichnung dürften bei der chinesischen Sorgfalt mit dem Original 
übereinstimmen, aber die Farben werden gewisse Abweichungen zeigen, so daß nicht 
feststellbar ist, welche grüne Nuance z. "B. die Seladone aufwiesen. Trotz dieses 
geringen Mangels ist die Bedeutung des Buches sehr hoch zu veranschlagen, da wir 
von dem Typus der meisten abgebildeten Stücke bisher nichts wußten und kein 
Original bekannt geworden ist. 
Über die Töpfereien mit monochromen Glasuren und die gemalten Porzellane 
der letzten Jahrhunderte ist sehr viel geschrieben worden. Die alten chinesischen 
Schriften über die Geschichte der Fabriken sind übersetzt und desgleichen die tech- 
nischen Angaben.?2) Über die Farben in unendlicher Varietät, über ihr Aufkommen 
und ihre Kombinationen, über die Verschiedenheiten der Glasuren und Muster, 
der Marken und Formen sind subtile Untersuchungen angestellt. Aber trotzdem 
ist eine Entwicklung der Stile in bezug auf Form, Technik und Dekor wohl hier 
und da angedeutet, aber niemals systematisch durchgeführt worden. Im Rahmen 
der vorliegenden Arbeit werde ich mich darauf beschränken, eine Entwicklung 
der Töpferkunst in großen Gruppen zu zeigen, da ein genaueres Eingehen auf 
den Reichtum der Technik, Formen und Farben schon aus Raummangel ganz 
ausgeschlossen ist. 
Auch könnte ich im einzelnen über die letzten Jahrhunderte wenig Neues 
bringen, da die vorliegenden Arbeiten schon viel, vielleicht zu viel Einzelheiten 
erörtern. Wer sich genauer informieren will, den verweise ich auf die folgenden 
Bücher und Aufsätze, deren oft prächtige Abbildungen fast 4000 Einzelstücke 
sehr gut wiedergeben: 
Aufsätze: 
  
  
  
  
  
  
  
Verfasser, Titel, Erscheinungsort und Jahr en er 
farbig | schwarz 
Bennet, A collection of powdered blue Chinese por- | 
celain. Burlington Magazine, April 1904 2 3 22 
Bennet, Famille Verte, Burlingt. Magaz., Sept. 1904 3 4 
Zimmermann, Porzellankunst, Kunst u. Künstler, | 
I. Dezember 1905 und II. Januar 1906 : 3 10 21 
Bushell, Chinese Eggshell, Burlingt. Magaz., Aug. 1906 sn 6 
Chavannes,Obj.Chin,, Bull.d.Museed.France1908,Nr.4 1 3 9 
Dillon, Development of the enamelled porcelain. | 
Burlington Magazine, I. April, II. Mai 1908 . . 1 | 3 9 
Hobson, Sung and Yuan Dynasty, Burlingt. ac | 
n ıv April bis August 1909 .... 14 30 
Brinekmann, Mus. Hamburg, Bericht 1909 . . . . | 3 3 
104 
!) Bushell, Chinese Porcelain before the Present Dynasty, Peking 1886. Journal 
of the Peking Oriental Society. 
?) Julien, Histoire et fabrication de la porcelaine Chinoise, ouvrage traduit du 
Chinois, Paris 1856. — Bushell, Description of Chinese pottery and poreelain, being a 
translasion of the Tao Shuo, Oxford. Clarendon Press. 1910. 
  
  
 
	        
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