296 Töpferei — Hanzeit
Hanzeit
Der geniale Zug Alexanders des Großen steht an dem Beginn einer Kultur-
Den in ganz Naeh, deren Wirkung allmählich bis an die Grenzen des chine-
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Abb. 368 Töpfereien, leicht gebrannt und glasiert, Totenbeigaben, Sammlung
Laufer, Chieago. & Vase mit Reliefband, grünglasiert, b Brunnenvase mit
Rollengestell und kleinem Eimer, e zylindrisches Gefäß auf drei Füßen mit
Deckel in Gestalt eines Hügels, d transportables Ofchen mit zwei Kochlöchern,
Platte mit Relief, grünglasiert, e Opfergefäß, grünglasiert, auf drei Füßen und
hochstehenden Henkeln, frechteckiges Öfehen mit einem Kochloch und Kamin,
srünglasiert, $ Urne mit Deckel auf drei kauernden Bären als Füßen, in der
Gestalt eines stilisierten Getreideturmes, wie h, bei dem das nachgebildete
Ziegeldach besser zu erkennen ist, i Vase mit Reliefverzierung in breiten
Streifen in antiker Bronzeform. Han- bis Tangzeit, 206 v.Chr. bis etwa 600 n. Chr.
(Originalaufnahme Franke, Hamburg). — Text s. S. 228, 229
sischen Reiches drang
(s. Bd. I, 8.13 95
Durch Zwischenvölker
wurde ein Austausch
von Handelswaren
aller Art bewirkt. Mit
den Gütern kamen
auch neue Techniken
und Formen und mit
den Reisenden neue
Ideen und Sitten. Wir
haben den „‚mittel-
asiatischen Mischstil‘“
und den ‚„griechisch-
römischen Stil“ (Bd.I,
Hanzeit) bereits ken-
nen gelernt. Diese
Fülle der Neuerungen
kam nicht auf ein-
mal, sondern ge-
brauchte Jahrhun-
derte stetiger Anpas-
sung und Umformung.
Conrady (Bd. I, 8. 80)
erkennt in dem poe-
tischen Werke: ‚„Him-
melsfragen“ aus dem
4. Jahrhundert v. Chr.
eine Beschreibung von
Wandbildern, die der
herumirrende Dichter
in einem alten Tempel
findet. Die ausführ-
liche Schilderung be-
weist das damals Neue
und Ungewöhnliche.
Auch dürfte es kein
Zufall sein, daß der
Tempel im Herzen
von Südchina gelegen
war: also in jenen Gegenden, die den mittelasiatischen Völkern näher waren
als der Norden. Damals begann das Dämmern jenes neuen Geistes, der in der
Hanzeit zur vollen Entwicklung gelangte und für sie charakteristisch ist.
Sehr treffend spricht Conrady von jener Zeit der umwälzenden Neuerungen,
in der „die Dichtung ganz gebrochen hat mit dem echten Ornamentstil der vorigen
Epoche, in dem sich, fast unweigerlich, ein schwach variierter Kehrreim um die