Hanstil — Totenbeigaben — Tiere ID
Strophen schlang, wie das Ornamentband um die Gefäße — kurz, wo die Fesseln
des Konventionalismus überall gefallen sind! Die neue Zeit verlangte und schuf sich
auch eine neue Kunst. Auch die Töpferei der Hanzeit zeigt einen neuen Stil,
der sich scharf abhebt von dem älteren Bronzestil.
Berichte erzählen von Tierfiguren, die den Toten ins Grab beigelegt
wurden (Bd. I, 5. 79). Laufer!) bildet sehr interessante Töpfereien in Tiergestalt ab:
ein Huhn, eine Ente und einen Mastiffhund. Die naturalistische Ausführung des
e.
. g.
Abb. 369 Totenbeigaben aus Ton in Form von Hausmodellen aus Gräbern der Han- bis Tangzeit, 206 v. Chr. bis
600 n. Chr. a viereckiger Turm mit zwei Figuren im Fenster, vierseitiges Doppeldach mit Hörnerverzierung,
b Tempelchen mit Ziegeldach, in Spitze zusammenlaufend, runde Holzbalken als Traggerüst nachgebildet,
ce Bauernhaus mit runder Kornmühle und Stampfanlage, Satteldach mit Hornverzierung. d Haus mit Figur
im Fenster, Satteldach mit Schindeln (?). e Hof mit Mauern und Türmen an den Ecken. f viereckiger Hof
mit Tier und Eekturm. & runder Hof mit viereckigem Häuschen.
(Aus: Wannieck, Colleetion 1911). — Text s. $. 228
Hundes entspricht allerdings weniger dem Stil der gleichzeitigen Darstellung auf den
Steinreliefs und den Tonvasen und nähert sich mehr dem der späteren Tangfıguren
(Abb. 387). Eine Schafherde (Bd. I, Abb. 65) wurde sogar in ihrem Stalle vor der
Kornmühle abgeformt. Im Hamburger Museum ist ein sehr interessantes Modell
eines zweirädrigen Wagens mit rund gewölbtem Dach, wie er auf Steinreliefs der
Hanzeit vorkommt und noch heute in Gebrauch ist.?2) Ferner ein rhinozerosartiges
Tier, das den Bronzeformen der Weingefäße ähnelt.
1) Laufer, Han Pottery, Tafel XLIII und XLIV.
2) Burlington, Fine Arts Club, Exhibition of early Chinese pottery and porcelain 1910;
London 1911. Abbildung des Wagens Tafel III. Außerdem sind Tonfiguren von Schwein,
Huhn, liegender Hund, Kamele und Reiterabgebildet, dieaber teilweise der Tangzeitangehören.