Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

Töpferei — Hanzeit 
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Abb. 370 Abb. 371 Abb. 372 | 
Abb. 370-372 Glasierte Tongefäße im antiken Bronzestil. Abb. 370 Vase mit Reliefstreifen, Jagdszene, grün 
glasiert, Abb. 371 Zylindrisches Gefäß auf drei Füßen, Jagdszene zwischen stilisierten Hügellinien in Relief 
und Deckel in Gestalt von Gebirge, grünglasiert, Abb. 372 Vase mit Tierköpten in Relief 
Sammlung Laufer, Chicago. Hanzeit 206 v. Chr. bis 221 n. Chr. 
(Abb. 370, 371 aus: Boston Museum of fine arts bulletin, Bd. V, 1907, Nr.28; Abb. 372 Originalaufnahme 
Franke, Hamburg). — Text s. $. 229, 230 
Die Totenbeigaben geben uns ein gutes Bild der damaligen Sitten (Bd. I, 
8. 56-65). Wir finden aus Ton geformte Brunnen (Abb. 368, b, Bd. I, Abb. 40—-43) 
Kornspeicher (Abb. 368, 9, h) (Bd. I, Abb. 45-46), Kochgeschirre und Kochherde 
(Abb. 368, d, e, f}, (Bd. I, Abb. 59—63), Kornmühlen und Stampfhammer (Bd. I, 
Abb. 66, 67, 70, 71) sowie Hausbauten!) mit Satteldach (Abb. 369, c, d) 
(Bd. I, Abb. 69-74) und vierseitigem Spitzdach (Abb. 369, b, e, g). Wir sehen 
die Höfe von Mauern umgeben (Abb. 369, eg) mit viereckigen Türmen oder 
\ Häuschen. Die Anlage der Türen und Fenster ist deutlich angegeben und 
] sogar die runden Balkenlagen sind nachgeformt 
(Abb. 369, b). Besonders interessant ist ein viereckiger 
Bau (Abb. 369, a) mit Doppeldach und merkwürdig ‚il 
gestaltetem Dachschmuck. ?) Ohne schon heute bei IN 
dem geringen Material Schlüsse zu ziehen, möchte N 
ich darauf hinweisen, daß die eckige schlanke Form 
mit den merkwürdigen doppelten Dachaufsätzen an 
bekannte Goldplättchen aus Mykenä erinnert. 
Alle diese Totenbeigaben sind realistisch in oft % 
etwas primitiver Technik der Natur nachgeformt, und l 
eine bewußte schematische Stilisierung oder deko- 
rative Verzierung ist nicht vorhanden. Es sind selbst- 
erfundene Ausführungen einer noch ungeübten, in 
  
  
  
  
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1) Bahr, Old Chinese Porcelain, 1911, Taf. I. Tempel 
mit vierseitigem Ziegeldach in hartem Steingut mit grün- 
licher Glasur aus einem Grabe der Weidynastie (220 f 
  
  
Abb. 373 Vase in antiker Bronzeform 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
mit Ringabsätzen und Fratzenhenkel, 
fein geschlämmter Ton in heller Sand- 
steinfarbe, etwa 50 em hoch, aus Grab 
in Honan 
Han- bis Tangzeit, 206 v. Chr. bis 
etwa 600 n. Chr. 
(Aus: Chavannes, Objets Chinois 
trouvds dans la province de Honan 
et donnes au Musde du Louvre, 
Bulletin des Musdes de France, 1908, 
Nr.4) 
bis 265 n. Chr.), jetzt im Besitz von Tuan Fang, dem 
Vizekönige von Liang-Kiang. Interessant ist die durch- 
brochene Schiebetür. 
2) Eine ähnliche Form ist an kleinen Stupas in 
Bronze und Ton bekannt geworden (Bushell, Chinese art, 
Ba. I, Fig. 62, nach chinesischer Zeichnung, datiert 955), 
die auf indische Vorbilder schließen lassen. — Ein 
Original befindet sich im Berliner Völkermuseum. 
 
	        
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