Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

   
     
    
  
  
    
    
   
  
  
   
  
    
  
   
   
   
   
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
   
     
       
   
      
      
Porzellan — Blaue Gruppe — Exportarbeit 303 
I Feine weiße Porzellangeräte sind sehr selten, Europa hatte stets mehr Interesse Ill) 
für die bunte Ausführung gezeigt, so daß selbst in der umfangreichsten Sammlung Il 
der Welt, in Dresden, sich nur wenige gute Stücke befinden. Um die weiße Fläche zu 
beleben, wurden gerne nach dem Muster der Boccaroware (5. 264) Zweige und IN 
\ Blüten in Relief aufgelest (Abb, 429). Die überladenen Landschaften- (c) und Ill) 
Drachen- (d) Darstellungen dürften erst den letzten J ahrhunderten angehören und I 
wohl für den Export hergestellt worden sein. | 
Blaue Gruppe — Exportarbeiten 
Die kobaltblaue Malerei unter der Glasur wurde unter Kanghi eifrig 
gepflegt und gegenüber der Wanliperiode durch sorgfältigere Ausführung ver- 
bessert. 
Der Exportmarkt, der über 40 Jahre von J apan allein mit Ware versehen war, 
wurde unter Kanghi wieder vom Festlande versorgt. Nachdem die chinesischen 
Fabriken ihre volle Produktion aufgenommen hatten, kamen im Jahre 1672 Be- 
richte aus Batavia, daß Porzellane so zahlreich seien, daß sie nur mit Verlust 
. abzusetzen wären. 
. In dieser Zeit wurde in Europa das Sammeln asiatischer Porzellane Mode, 
und die Existenz von zahlreichen Stücken aus dem 17. J ahrhundert ist nachweisbar 
(Abb. 432, 433). An Anzahl und Qualität werden alle übrigen Sammlungen aus 
dieser Periode von der Kgl. Sächsischen Porzellan- und Gefäßesammlung in Dresden 
übertroffen, die von König August dem Starken etwa in den Jahren 1694—1715 
unter sehr bedeutenden pekuniären Opfern zusammengebracht wurde.!) Da die 
Porzellanfabrikation in Europa unbekannt war, wurde die 
importierte Ware Halbedelsteinen gleich bewertet (s. 8. 274). \ 
Hierdurch wurde die Anregung zur Böttgerschen Er- 
findung und der Begrün- 
dung der Meißener Porzel- 
lanfabrik gegeben, 
Damals begann die 
Mode, die Porzellane in 
China nach eingesandten 
Vorlagen. für den euro- 
päischen Markt dekorieren 
zu lassen. Man wollte nicht 
mehr nurchinesische Kuriosi- 
täten, sondern Gebrauchs- 
gegenstände europäischen 
Stiles in dem harten und 
glänzenden Porzellanmate- 
rial besitzen. Ganze Ser- 
vice wurden für die Adels- 
  
  
  
  
  
  
Abb. 432 Vasentorso, 
  
‚Porzellan , blauge- ee . ee 
puderter Grund mit häuser und reichen Bürger- 
een e familien Europas mit den 
und gelbem Blumen- - —— 
muster auf ausgespar- 
: Abb. 4838 Becher mit 
tem Grunde - (famille ; Zimmermann, Chi- Blumenranken, blauweiß 
verte) mit vergoldeter nesische Porzellankunst, Kunst De es Tr 
französischer Bronze- 2 r ranzösischer Bronzemon- 
montierung, etwa 1715. und Künstler. Dezember 1905. tierung, um 1700, 21 em, | 
im Bayrischen Natio- 13 Abbildungen, — Zimmer- im EG: Malone | 
nalmuseum, München. Fr i ” museum, München, 17. Jahr- 
18 Fahehuindort mann, Führer durch die Dres hundart 
(Originalaufnahme) dener Porzellansammlung. (Originalaufnahme) 
   
  
  
  
  
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