Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

Porzellan — Export — Nachahmungen 329 
  
  
  
  
  
  
Abb. 495 Vase, mit hohem Hals, weißes 
Porzellan mit emaillefarbigen aufgelegten 
  
Abb.494 Eekige Vase mit Deckel, in blaß- Granatfrüchten und Blättern in realisti- 
lauehgrüner Glasur, gekrackt, Imitation alter schem Hochrelief, aus dem Kaiserl. Som- \ 
Bronzevase, Kienlung, 1736—1796 merpalast, Peking, Kienlung, 1736—1796 
(Aus: Favier, Peking) (Aus: Favier, Peking) 
liche Wasserflasche (Abb. 487) hat Maaß!) auch in Sumatra gefunden. Arabische 
Inschriften (Abb. 485) kommen vor, aber sonst ist der Dekor rein chinesisch. 
Für die Füllung der einst beliebten Glasschränke in Europa wurden große 
Mengen von allerhand Götter-, Heiligen-, Menschen- und Tierdarstellungen (Abb. 488 
und 489) gesammelt. Einen höheren künstlerischen Wert besitzen diese Stücke 
nur ganz vereinzelt. Im allgemeinen war es Massenfabrikation für den Export. 
Sehr beliebt sind in China, als glückbringende Symbole und in Europa ihres 
N phantastischen Aussehens wegen, die Hunde oder Löwen des Himmels (Abb. 490). 
ee Die figurale Darstellung ist sehr häufig in Weiß, vielfach in „drei“ oder „fünf“ 
Farben, seltener in Seladon ausgeführt. Bei den Himmelshunden wurden auf Mähne 
und Schwanzhaare sehr gern leuchtende Violettfarben aufgeschmolzen. 
In der Renaissancezeit Kienlungs griff man auch auf die alten Sung- und Ming- 
porzellane zurück und ahmte alles nach. Die antiken Bronzevasen aus vorchristlicher 
Zeit wurden in monochromem Glasurfluß der Sungzeit (Abb. 492—494) ebenso oft 
kopiert wie die eleganteren Bronzen der Sungzeit mit realistisch aufgelegten Früchten 
und Drachen (Abb. 491, 495). Nicht immer mögen Farben und Glasuren geglückt 
sein, und die Dekorierung war kleinlich, aber andererseits werden manche Stücke 
eleganter als früher ausgeführt worden sein, denn in der Beherrschung der Technik 
waren die Töpfer des 18. Jahrhunderts virtuose Meister. Wenn trotzdem neben guten 
Arbeiten so viele uninteressante Stücke aus dieser Zeit auf dem europäischen Markte 
vorkommen, so war nicht das geringe Können, sondern der von den europäischen 
Händlern gezahlte niedrige Preis und der geringe Geschmack der Käufer die Ursache. 
1) Maass, Abb. in: Altes Chines, Porzellan, S.5 aus: Durch Central-Sumatra, Berlin1910. 
al 
en 
EEIIETERN 
WEI 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.