Porzellan — Rosa Gruppe — Eierschalenporzellan 333
ist eine etwas schwere und überladene, trotzdem werden gut abgestimmte Farben-
akkorde bei sauberer Technik in China sehr geschätzt. Die moderne Massenware
dieses Stiles ist ganz unerträglich. Die Farben sehen matt und fettig aus, während
die erste Art leuchtend ist.
Eierschalen-Porzellan
Eine besondere tech-
nische Fertigkeit erlangten
die‘ Töpfer :n der. Her-
stellung von Porzellanen
mit ganz dünnen Scherben,
den „Eierschalen“-Por-
zellanen. Zum ersten Male
war die Technik im An-
fang des 15. Jahrhunderts
(S. 289) ausgeübt, aber
dann vernachlässigt und
erst jetzt wieder zur Mode
geworden. Mit reicher
Palette wurden diese tech-
nischen Meisterwerke der
Kleinkunstdekoriert. Nicht
nur in Technik, sondern
auch im Dekor griff man
auf die Mingzeit zurück.
Die farbigen Landschaften
und besonders die Szenen
aus dem Hühnerhof, die wir
unter Hsüante als neuen
Stil (8. 289, Taf. X, I—n)
kennen lernten, finden wir
jetzt mit Vorliebe ver-
wendet (Abb. 499, 501).
Unter dem Einfluß des
Rückgreifens der Maler auf
die erzählenden bunten Bil-
der der Mingzeit finden wir
Historien- und Genrebilder
(Abb. 500 und Taf. XXII)
aller Art in subtiler Manier
in oft herrlichen Farben auf
die Porzellane übertragen.
Nicht nur die prunkende
Außenseite der Vasen, Abb. 502 Vase auf Holzfuß, Herbstszene mit Wachteln a Berg,
unter Blumen und Ornamenten, Porzellan in Rosa und Grün, Zitronen-
sondern auch Teller und gelb und Korallenrot in getonten Emaillefarben mitSpuren von Schwarz
andere Gebrauchsgeräte und Blau, im Stile von Kuyueh Hsüan (s.8.454), 25 cm hoch, Sammlung
: : Salting, London, Kienlung, 1736—1796
erhielten diese recht un- (Aus: Cosmo Monkhouse, Chinese Porcelain, Fig. 43)
zweckmäßige Verzierung. Text s.8 335