Amuletten — Gefäße 349
Gebrauchsgegenstände
Für die Studierstube des Gelehrten wurden Anreibsteine für die
schwarze Tusche, zylindrische Gefäße für die Pinsel, Wassertropfgefäße
und Flaschen sowie
Pinselhalter in Form
von Bergen, die wir als
Nachahmung in Seladon
(Abb.394,d) kennen lernten,
aus Nephrit hergestellt.
Im Berliner Völker- Abb.515 Flache Schüssel aus weißlichem Stein, im Kaiserl. Schatz-
museum !) befindet sich ein haus ee er 5 z no
Nephritplattenbuch,
das unter Kienlung ange-
fertigt worden ist; er selbst soll in demselben einige Textstellen auf die dünnen
Steinplatten eingraviert haben.
Der Klang beim Anschlag des dünn geschliffenen Jade führte zur Herstellen.
von -musıkalischen Instru-
menten. Klangsteine und Platten
in Nachahmung der Bronzen wurden
geschliffen und in Holzgestellen auf-
gehängt. Auch Klappern aus fünf Stein-
stücken an einer Schnur werden aus
vorchristlicher Zeit erwähnt. Pfeifen
und Flöten sollen ebenfalls aus Jade
geschnitzt worden sein. \
Flache Schüsseln (Abb. 515)
Abb. 516 Speckstein- und Nephritschalen, a, e mit und Schalen in antikisierendem
zwei Henkeln mit Draehenköpfen, b hoher Schoko- : 2 E a
ladenbecher, d Teetasse, e flache Schale. Im Grünen Bronzestil sowie Trinkbecher der ver-
a, Dresden, so me. schiedensten Form werden in der Lite-
(Originalaufnahme) = & =
ratur erwähnt. Kein Stück aus vor-
christlicher Zeit ist nachweisbar. Die
Formen sind nach den Zeichnungen eines berühmten Sammlungskataloges aus der
Sungzeit?) immer kopiert worden, aber die Ausführung entspricht dem jeweiligen Zeit-
stil der Herstellung. Die einfachen Trinkbecher (Abb. 516) kommen vielleicht den
antiken Formen noch ziemlich nahe, aber die reich geschnitzten Becher (Abb. 517,518)
!) Müller, Einige neue Er-
werbungen der indischen und chi-
nesischen Abteilungen des K. Mu-
seums für Völkerkunde, Zeitschrift
für Ethnologie, 1903, 8. 483.
?) Das Hauptquellenwerk
ist: Kuyütupu. LDlustrierte Be-
schreibung von antikem Jade, in
Abb..517. Becher, Re> 100 Büchern mit 700 Abbildungen
lief geschnitztes
Pflanzenornament, der Sammlung des ersten Kaisers Abb. 518 Specksteinschale mit Blät-
Stein, früher in Kunst- der südlichen Sungdynastie, 1176 term und Früchten als Außenrelief;
kammer des Jesuiten : i oo a Fuß europäisch in Silber, vergoldet,
Orban, jetzt im Ethno- von einer kaiserlichen Kommission seitlich Sirenen, in der Mitte Kopf
graphischen Museum, y j o aus Chalzedon, im Grünen Gewölbe,
Slknchen 18 Jahr zusammengestellt unter Leitung Dresden 18 Tapendert
(Originalaufnahme) von Lung Tayuan. (Originalaufnahme)