Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

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Nadelmalerei — Stoffmuster 405 
in tiefem Rot und Blau, sind quadratmetergroße Flächen mit Kopien von Malereien 
bedeckt. Die völlige Beherrschung dieser Kunst scheint im 17. oder erst im 18. Jahr- 
hundert erreicht worden zu sein. Trotz der vortrefflichen, vor allem sehr farben- 
prächtigen Ausführung konnte die Bildwirkerei die Nadelmalerei nicht verdrängen. 
Beide, in der Farbenwirkung verschiedene Arten, bedecken die Wände der Paläste 
und Tempel, schmücken die Möbel aller Art und geben als Vorhänge den nüchternen 
Räumen farbige Wirkung. Interessant ist eine Art von Stoffgemälden, bei denen 
    
     
  
    
     
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Abb. 582 Staatskappe, Blumen, Silber vergoldet, mit Perlen und eingelegten 
blauen Eisvogelfedern; Perlenketten. Aus dem Kais. Sommerpalast, Peking 
(Aus: Bushell, Chinese art, Bd. II, Fig. 1091) 
Text s. $. 406 
gefärbte, teilweise auch mit Mustern gewebte, nach der Vorlage abgepaßte Seiden- 
stücke in kleinen Teilen zusammengenäht und bemalt werden. 
Stilistisch bilden diese Arbeiten den größten Gegensatz zu den antiken Stoff- 
mustern. Dort Gebundenheit an konstruktive Wiederholung, und: hier jegliche 
Freiheit in Zeichnung und Farbe. Dort Stilisierung in der Fläche, hier naturalistische 
Bildwirkung in plastischer Ausarbeitung. Aus dieser Verbindung entstanden jene 
chinesischen Stoffmuster, die in dem letzten Jahrhundert Weltruf erlangten. 
Im Altertum hatte der Kaiser auf seinem Staatsornat (8. 379) bedeutungsvolle 
Embleme aufgestickt, und jeder Beamte trug ein gesticktes Muster als Abzeichen 
 
	        
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