418 Lack- und Holzarbeiten — Tangzeit
aus _ Perlmutter-
splittern (Abb. 594)
und geschnittenem
Silberblech (Abb.
593) indie schwarze
Lackschicht ein-
gedrückt, Neben
Perlmutter wurde
auch Bernstein ver-
wendet. Die gleiche
Technik sahen wir
bei Spiegeln auf
Metalluntergrund
Abb. 593 Runde Büchse mit Instrumentensaiten im Innern, Vögel und Pflanzen, (Abb. 219). Die
Silbereinlagen, im Kaiserl. Schatzhause Shosoin, Nara, Japan, 8. Jahrhundert . isch. B
(Aus: Toyei Shuko, Bd. II) japanıschen er
schreibungen er-
wähnen auch Kri-
stallplatten (Abb. 601) und -splitter (Abb. 594), die unterlegte Malereien sichtbar
lassen. Auf einem Sandelholzkasten (Abb. 596) sehen wir die persischen Rosetten
in dünnen Linien durch Einlagen sehr zierlich gebildet und die Zwischenräume
mit Blumen und Vögeln angefirlit,
In besonderer Vollendung ist das Rosettenmuster auf einem Spiegelkasten
durchgeführt (Abb. 595). Auf schwarzem Lackgrunde ist die ganze achtfach ge-
buchtete Fläche gleichmäßig mit
Silberplättchen überzogen. Die
einzelnen Verzierungslinien des
westlichen Stiles sind mit sicherer
Hand verteilt und durchgearbeitet,
aber dennoch wird man an den
Palmetten, an den Spitzen und
vielen anderen Einzelheiten die
östliche Ausführung erkennen.
Ebenso merkwürdig ist das An-
bringen von stilisierten Phönixen
zwischen den rein geometrischen
Mustern. Es ist eine nachgeformte,
keine in strenger Konstruktion
selbst erfundene Zeichnung. Wir
werden das gleiche Motiv tausend
Jahre später auf einer Metallarbeit
(Abb. 659) wiederfinden, und ein
Vergleich zeigt, wie meisterlich
die Tangkünstler derartige Flächen-
dekorationen auszuführen ver-
standen.
Für alle Arbeiten dieses Stiles
gilt die symmetrische Anordnung
der Flächendekoration. Es sind
westliche Motive, die mit kleinen
a
1 1 1 at Abb. 594 a Runde Büchse mit Decke (b), Blumenmuster
Abweichungen in die ostasiatische aus Perlmutterstückehen und Kristall in schwarzem Lack
Kunstsprache übertragen sind. Die eingedrückt. innen mit Brokat gefüttert, im Kaiserl, Schatz-
. > hause Shosoin, Nara, Ta an, 8. Jahrhundert
freie malerische Anordnung hatte 2 oe yoya änre Da. ııı)