Schachfiguren — Hohlkugeln — Moderner Stil 485
Aus dem 18. Jahrhundert haben wir das Auflegen von geschnitzten und
gefärbten Eltenbeinstückchen in Verbindung mit Halbedelsteinen auf dem Rahmen
eines Lackbildes (Abb. 621) aus Kaiserbesitz kennen gelernt. Ähnlich wurden
ganze Flächen auf Kannen (Abb. 634) und Geräten dekoriert. Statt der geo-
metrischen Muster der Tangzeit wurden naturalistische Blumen- und Früchten-
muster bevorzugt.
Die Flächen sind meistens mit Figurenbildern, Landschaften und Blumen-
ranken, die wir bei den Steinarbeiten der letzten Jahrhunderte kennen gelernt
haben, in kleinlicher Detailausführung in oft durchbrochenem und unterschnittenem
Relief überladen.
Ein eigener Stil von künstlerischem Wert oder stilistischer Bedeutung hat
sich für die Elfenbeinschnitzerei nicht entwickelt.
Abb. 675 Schachfiguren, weißer König in europäischer TrachtZum 1830,
Königinnen und rote Figuren in chinesischem Stil, Elfenbeinschnitzerei,
Exportarbeit, Sammlung Bodenheimer, Amsterdam, Anfang 19. Jahrh.
(Originalaufnahme)