Magnetische Wirkungen elektrischer Ströme, 5
denkt, daß ihm der Strom von Füßen zu Kopf fließt,
und der den Pol ansieht, dieser Pol, wenn er ein
Nordpol ist, nach links, wenn er ein Südpol ist, nach
rechts abgelenkt. Ein ganzer Magnet wird infolgedessen,
wenn frei beweglich, gedreht werden und sich, wenn
keine Gegenkräfte im Spiel sind, senkrecht zum Strome
stellen (Örsted).
Bezeichnet man mit di das wirkende Strom-
element, mit i die Stromstärke, mit m den Pol, auf
den die Wirkung ausgeübt wird, mit r die Entfernung
zwischen beiden und mit @ den Winkel zwischen dl
und r, so ist die Kraft
Mert.dl
en Et FESR n 1
K— ar sın9=F .1.dl.sing.
Man wird auch leicht einsehen, daß die Kraft-
linien eines geradlinigen Stromes Kreise sind, welche
diesen Strom zur Achse haben. Die Kraftlinien werden
also durch die Radien, die Niveaulinien durch kon-
zentrische Kreise repräsentiert werden. Das Feld eines
Kreisstromes ist anders beschaffen, es hat ebenfalls
einen Schnitt, welcher in ähnlicher Weise reziprok zu
dem Felde zweier entgegengesetzter Pole sich erhält.
Am wichtigsten ist der Fall einer Drahtspule, die,
wenn sie von einemStrome durchflossen wird, Solo-
noid genannt wird. Sie hat dasselbe äußere magne-
tische Feld wie ein Magnetstab mit gleichgerichteter
Achse. Hat nun der Strom in der Spule die Inten-
sität i, ist die Länge der Achse (eigentlich die Diago-
nale) I, der Radius der Windungen p und deren An-
zahl Z, so entspricht die Spule einem Magnete von
A.1 ,
der Polstärke : °% und im Zentrum herrscht die
o
Feldstärke rn die Größe 2 nennt man Amp£re-
Iol Io
Windungen.