Der Anker.
Spule, und außerdem, wenn diese nicht gerade strom-
los war, noch ein weiterer induzierter Strom. Beide
Erscheinungen bewirken scheinbare Widerstandsände-
rungen in den übrigen Leitungen und dadurch Strom-
änderungen und neue Induktionsströme. Alles das ist
natürlich von schädlichem Einfluß und man muß daher
möglichst reduzieren. Man erreicht dies, wenn man
möglichst viele Spulen nimmt, jeder aber nur wenige
Windungen gibt und die Bürsten um soviel verstellt,
daß die infolge der obigen Erscheinung auftreten-
den Funken verschwinden, was der Fall ist, wenn
die Hauptinduktion bei der neuen Bürstenstellung ge-
rade so groß ist, daß sie durch die entgegengesetzte
Kurzschlußinduktion gerade aufgehoben wird. Von
Wichtigkeit in dieser Hinsicht ist es auch, daß die
beiden Ankerhälften genau symmetrisch gebaut sind,
weil sonst bei jeder Umdrehung Fluktuationen der In-
duktion und dadurch neue Induktionen eintreten.
Was die Schaltung der Spulen betrifft, so war
bisher nur vom Gegensatze zwischen geschlossener
und offener Schaltung die Rede. Es sind aber auch
Parallelschaltungen und zahlreiche gemischte Schal-
tungen — die sich übrigens sehr verschieden gestalten,
je nachdem es sich um zwei- oder vielpolige Maschinen
handelt — teils in Vorschlag gebracht, teils bei be-
stimmten Maschinen wirklich ausgeführt worden. Sie
haben zu besonderen Zwecken manches für sich; es
muß aber hier an diesem Hinweise genügen.
Zu den schädlichen Erscheinungen, die der Anker
darbietet, gehört inbesondere seine Erwärmung. Sie
schreibt sich aus mehreren Ursachen her, nämlich:
1. der Jouleschen Wärme in den Windungen selbst,
die man durch Wahl eines genügenden Drahtquer-
schnittes herabmindern muß, 2. der Wärme durch die
sekundären Induktionströme, die mit der Ursache selbst
schwächer wird, 3. der Erwärmung des Ankerkernes