Die Anwendung der elektrischen Maschinen etc. 67
von denen man Ströme von sehr hoher Spannung er-
wartet, ist daher, denselben verhältnissmässig grosse
Dimensionen zu geben. (Vgl. Bd. Id. E. B., S. 188 u. 207.)
Wünscht man jedoch die bis jetzt construirten
dynamoelektrischen Maschinen zur Kraftübertragung
anzuwenden, so kann man auch dadurch die elektro-
motorische Kraft derselben steigern, dass man ihren
inneren Widerstand vermehrt, welches man z. B. durch
Anwendung einer grösseren Anzahl von Drahtwindungen
auf der Armatur erreichen kann. Die Leistungsfähigkeit
der auf diese Weise modificirten Gramme’schen Maschinen
(Typus C)) hat. Marcel Deprez mit ganz einfachen
arithmetischen Hilfsmitteln berechnet, und die Richtig-
keit seiner Berechnung wurde ziemlich deutlich be-
wiesen durch die Experimente, welche Herr Deprez
während der diesjährigen Münchner Elektricitäts-Aus-
stellung anstellte, und wobei es ihm gelang, mittelst
eines einfachen Telegraphendrahtes die Kraft eines
Wasserfalles in der Nähe von Miesbach nach dem 57 Kilo-
meter entfernten Münchner Glaspalast zu übertragen.
Nach Aussage französischer Blätter”) gewann er mehr
als 60°/, der aufgewendeten Kraft wieder, und obgleich
die genauen Resultate, welche das Untersuchungscomite
in München mit der Deprez’schen Methode _ erzielte,
noch nicht bekannt sind, so ist doch der Name des
französischen Physikers, sowie die Klarheit seiner Aus-
einandersetzungen eine genügende Bürgschaft für die
Correctheit der obigen Angabe.
Die Berechnungen von Deprez beziehen sich auf
zwei ganz gleichmässig construirte Gramme’sche Ma-
*) Siehe auch Capitel XII dieses Bandes.