Full text: Die elektrische Kraftübertragung und ihre Anwendung in der Praxis

  
   
Kraftwerke. 79 
anderen Zweck verwenden, obgleich die verschiedenen 
Betriebe verschiedene Spannung haben. Man kann 
jeden einzelnen Maschinensatz sowohl im Dreileiter- 
netz für Licht als auch in Hintereinanderschaltung für 
Bahnbetrieb nach Belieben verwenden, während die 
fehlende Spannung gleichfalls beliebig durch die 
Zusatzmaschinen erhöht werden kann. 
Bei Gleichstromanlagen spielt auch die Lage 
des Werkes eine besondere Rolle. Um an Leitungs- 
material zu sparen und günstige Stromzuführung nach 
den Speisepunkten zu erhalten, muß man das Kraft- 
werk möglichst in die Mitte des größten Kraftbedarfes 
bringen, während man bei Wechsel- oder Drehstrom- 
anlagen, welche zufolge der zulässigen höheren Span- 
nung geringere Leitungsquerschnitte gestatten, für die 
Wahl des Platzes weniger beschränkt ist. 
Bei allen Elektrizitätswerken, mit welcher Strom- 
art sie auch betrieben werden mögen, muß man jedoch 
stets darauf Rücksicht nehmen, daß die Zufuhr des 
Feuerungsmateriales, Abfuhr von Asche und Schlacken 
möglichst günstig ist. Es muß auch darauf geachtet 
werden, daß gute Bewässerung und Abwässerung des 
Werkes vorhanden ist. Derartige Werke legt man in- 
folgedessen an Bahngeleisen oder fahrbaren Ge- 
wässern an. 
Die Erfahrung lehrt, daß zwar Gas- und elek- 
trische Beleuchtung sich je nach dem Preise derselben 
eine gewisse Konkurrenz machen, daß aber beide mit 
der Zeit an Umfang zunehmen und die Gaswerke 
durch die Elektrizitätswerke nicht entwertet werden, 
besonders nachdem man allgemein auch Gas für Koch- 
und Heizzwecke verwendet. Beide Beleuchtungsarten 
haben gewisse Gebiete und die Anlagen rentieren sich. 
Seitdem man zu dieser Erkenntnis gekommen ist, 
haben Stadtverwaltungen vielfach neben ihren Gas- 
werken auch Elektrizitätswerke angelegt. Man kann 
      
  
  
  
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.