92 Umwandlung des elektrischen Stromes in Kraft.
gewisse Quantität von Wärme frei, und zwar ist diese
Quantität proportional dem Zinkverbrauch, oder mit
anderen Worten der in dem Elemente auftretenden
chemischen Energie. Da nach einem von Faraday
entdeckten Gesetze die durch einen elektrischen Strom
erzeugte chemische Energie proportional der Intensität
des Stromes und nach dem Ohmschen Gesetze)
E
I= —
W
ist, in welcher Gleichung I die Intensität, E die elektro-
motorische Kraft und W den Gesamtwiderstand der
1) Bei der Wichtigkeit dieses Gesetzes für die praktische
Verwertung des elektrischen Stromes sei es gestattet, hier kurz
das Wesen desselben zu rekapitulieren: Schließt man ein galva-
nisches Element oder einen sonstigen Stromerzeuger durch einen
Draht, so zeigt ein gleichzeitig in den Schließungskreis einge-
schalteter Strommesser, daß der Strom schwächer wird, wenn
man den Schließungsdraht länger nimmt. Wir schreiben die
Schwächung des Stromes einem Widerstand zu, welchen der
Draht dem Durchgange des Stromes entgegensetzt, und nehmen
an, daß dieser Widerstand in demselben Verhältnis wie die Länge
des Drahtes wächst. Hat man eine so große Drahtlänge einge-
schaltet, daß der Widerstand, den der Strom beim Durchgang
durch das Element selbst erleidet, nur sehr unbedeutend ist im
Vergleich zum Widerstand des Drahtes, und bringt man nun die
Stärke des Stromes durch weitere Verlängerung des Drahtes auf
die Hälfte herab, so zeigtessich, daß man, um dies zu erreichen,
noch einmal dieselbe Drahtlänge einschalten und sonach den
Widerstand verdoppeln muß. Die Stromstärke steht sonach
im umgekehrten Verhältnis zum Widerstand des Schließungs-
kreises. Anderseits findet man, daß bei gleichbleibendem Wider-
stand des Schließungskreises die Stromstärke doppelt so groß
wird, wenn man zwei gleiche Elemente nach Art der Voltaschen
Säule miteinander verbunden wirken läßt, wenn man also die
»elektromotorische Kraft«, welche die strömende Elektrizität
durch den Schließungskreis treibt, verdoppelt. Es ergibt sich so-
nach das nach seinem Entdecker benannte Ohmsche Gesetz:
Die Stromstärke steht im geraden Verhältnis zur elektromotori-
schen Kraft und im umgekehrten zum Widerstand, oder: Die
Stromstärke ist gleich der elektromotorischen Kraft, dividiert durch
den Widerstand.