2 Einleitung.
kern der Armatur hinweg, die andere Kraft die Bewe-
gung in den senkrecht dazuliegenden Drähten der Ar-
matur. Da beide Kräfte an gewisse senkrecht zuein-
ander stehende Richtungen gebunden sind, so können
sie nicht in ihrer Resultante sich fortpflanzen, sondern
sie versetzen die bewegliche Armatur in Umdrehung.
Viele werden diese Deduktion belächeln und sagen,
mit der Anziehung gings doch bisher so schön, aber
__ klarer und verständlicher gehts, wie ich es hier
zum ersten Male ausgesprochen habe (nach der Druck-
theorie von Aurel Anderssohn, die mich seit 25 Jahren
unausgesetzt beschäftigt hat.!)
Zugestanden, diese Erklärung sei richtig. Wie
entsteht denn der elektrische Strom in der Dynamo-
maschine, nur aus Bewegung? Nach meiner unmaß-
geblichen Meinung ergibt sich dies nach obigem von
selbst. Zufolge des remanenten Magnetismus herrscht
an den Polen der Elektromagnete eine geringe Druck-
differenz, also nach dem zuvor Gesagten auch eine
schwache Bewegung von Pol zu Pol. Damit in den
Drähten der Armatur überhaupt ein Strom durch In-
duktion entstehen kann, muß man sie bewegen; dies
geschieht durch Antrieb der Armatur vermittels eines
Motors. Wir haben hier wieder zwei Bewegungen von
zwangläufiger Richtung. Die Drähte der Armatur
durchschneiden senkrecht die Bewegung von Pol zu
Pol, vermöge der ihr mechanisch mitgeteilten Rotation.
Die bewegten Drähte durchlaufen an zwei gegenüber-
liegenden Stellen (den Polen) die Druckdifferenz zwi-
schen den Polen; es muß daher in ihnen auch eine
Druckdifferenz, ein Strom, entstehen. Der so erzeugte,
anfangs schwache Strom verstärkt in bekannter Weise
den Magnetismus der Dynamo; wir erzeugen also
!) Siehe: Physikalische Prinzipien der Naturlehre. Von Obigem.
Halle a. d. S. 1894.
> u ee cn 12.00
2,