Full text: Die elektrische Kraftübertragung und ihre Anwendung in der Praxis

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
30 Erzeugung des Stromes aus Bewegung. 
weg gesagt, es sind überhaupt unerfüllbare Bedingungen. 
Es sind oft Leute, denen man auch das Perpetuum 
mobile nicht ausreden kann. 
Es ist sehr schwer, bei solchem Ansinnen jeman- 
dem in kurzen Worten klar zu machen, daß dies un- 
mögliche oder doch sehr kostspielige Forderungen 
sind. Ja es kommt vor, daß solche Leute schließlich 
der Meinung werden, sie hätten sich nur nicht an den 
Rechten gewendet, man hätte ihnen durch Rückfragen 
nur ihre Idee oder Erfindung ablauschen wollen, oder 
man verstünde die Sache nur nicht. Möglicherweise 
bilden sie sich auch ein, die Elektrizität sei eine Natur- 
kraft, die sich aus nichts und durch nichts erzeugen 
ließe. 
Da ist es freilich eine oft schwere Aufgabe, Leute 
mit solchen Ansichten zu belehren, aber sie ist nicht 
undankbar. Es ist notwendig, daß man in dieser Hin- 
sicht aufklärend wirkt, damit nicht unnütz Zeit und 
Geld mit absolut wertlosen Versuchen vergeudet werden. 
Ich will mich daher hier zunächst dieser Aufgabe unter- 
ziehen, ehe ich zu dem eigentlichen Gegenstande unserer 
Betrachtung übergehe. 
Nach dem Naturgesetze von der Erhaltung der 
Kraft wissen wir, daß für jede Leistung eine gewisse, 
und zwar eine der Arbeit entsprechende Kraft aufge- 
wendet werden muß. Jedermann weiß z. B., daß ein 
Pferd an einem Wagen nur eine gewisse Last fortbe- 
wegen kann, und wenn diese Last doppelt so groß 
ist, zwei Pferde zu ihrer Fortbewegung nötig sind. In 
gleicher Weise verhält es sich auch mit dem elektri- 
schen Strome, ob ich denselben auf chemischem oder 
mechanischem Wege erzeuge, ich muß immer entspre- 
‚chend der zu leistenden Arbeit gewisse Kraft aufwenden. 
Warum ist es nun so kostspielig oder oft unmög- 
lich, diese Kraft, diesen nötigen Strom, auf galvanischem 
“Wege zu erzeugen? 
  
  
    
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