Wechselströme.
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nicht nur mit unseren Dynamomaschinen, sondern
auch mit Influenzmaschinen erzeugen. Bei beiden Ma-
schinen bewegen wir metallische Leiter frei in der
Luft. Der Unterschied bei beiden Maschinen ist, daß
wir bei den Dynamomaschinen durch die Magnete ge-
wisse Bewegung hervorbringen, während bei den In-
fluenzmaschinen, wenigstens bei den selbst angehenden
nach der Konstruktion von Wimshurst, keine be-
sondere Bewegung zuvor vorhanden ist. Bei den letzteren
müssen wir also annehmen, daß der Äther unserer
Umgebung bereits in steter Bewegung sei.
Wenn metallische Leiter wie die Kupferdrähte der
Armatur einer Dynamo- oder die Stanniolbelegungen der
Scheiben einer Influenzmaschine den umgebenden
Raum durchschreiten, in welchem künstliche oder
natürliche Ätherbewegung vorhanden ist, so stoßen
diese metallischen Leiter, die ja in gewissem Sinne
einen Widerstand für die Ätherbewegung bilden, da-
gegen und die Folge davon ist die sogenannte Er-
scheinung der Induktion.
Um den Zusammenhang aller dieser Vorgänge in
der Natur und die tatsächlichen Wirkungen zu ver-
stehen, darf man sich nicht wie bisher damit begnügen,
sogenannte unverstandene Gesetze aufzustellen, sondern
man muß die Natur als Ganzes auffassen und
nicht nur diejenigen Vorgänge studieren, die auf unserer
Erde und in den Apparaten vor sich gehen, sondern
man muß weiter schauen und auf Vorgänge Rücksicht
nehmen, die außerhalb unserer Erde stattfinden.
Die bisherige alte Erklärungsweise der sogenannten
Induktionsvorgänge mag zwar sehr bequem sein, sie
entspricht jedoch keineswegs unserem heutigen Stande
der Naturerkenntnis. Sehen wir nun zu, wie wir die
Naturkraft der Elektrizität uns als mechanische Kraft
nutzbar machen.