Full text: Geschichte der Elektricität mit Berücksichtigung ihrer Anwendungen

   
  
  
  
  
  
  
  
Secundäre Elemente. Sinsteden. Plante. 
100. Wenn die an den Elektroden abgeschiedenen 
Jonen eine chemische Veränderung derselben bewirken, 
werden dadurch ebenfalls elektromotorische Kräfte erregt, 
welche zur Stromerzeugung benützt werden können, indem 
die elektronegativen Bestandtheile am positiven und die 
elektropositiven am negativen Pol abgelagert werden. 
Die erste diesbezügliche Beobachtung von Sinsteden 
rührt aus dem Jahre 1854 her.!) Wenn durch zwei in 
verdünnter Schwefelsäure befindliche Bleiplatten ein Strom 
geschickt wird, sammelt sich an der einen Superoxyd 
und an der anderen Wasserstoff an, so dass die früher 
positive Elektrode in Folge der Einwirkung des ersteren 
sich gegen die andere negativ verhält. Diese Untersuchung 
hatte zunächst rein theoretische Bedeutung und es wurde 
ihr daher nur wenig Beachtung geschenkt. Im Jahre 1859 
stellte sich aber ein Schüler A.C. Becquerel’s, jenes ver- 
dienstvollen Physikers, der die technische Anwendung 
des Galvanismus mit besonderer Vorliebe pflegte, Gaston 
Plant£&, geboren 1834 (Fig. 22), die Aufgabe, derartige 
„secundäre Elemente” auch in einer praktisch verwerth- 
baren Form zu construiren. Er verwendete dazu zwei 
dünne Bleiplatten, deren Oberfläche mehr als 1 Quadrat- 
meter betrug, trennte sie von einander durch ein grobes 
Tuch und tauchte sie spiralförmig zusammengerollt in 
verdünnte Schwefelsäure,2) Es war ihm dadurch möglich, 
mit Hilfe der chemischen Umwandlung der Elektroden 
die Wirksamkeit eines Stromes gleichsam aufzubewahren, 
um sie dann in mannigfacher Weise umzugestalten. Auf 
Grund eingehender Studien wurden von ihm in der Folge 
  
  
2: RO8&8. Ann. .Bdi 92, SEIT 1esas 2) Compt. rend., 
Bd. 50, S. 640, 1860. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
	        
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