6 Einleitung.
ein, so dass jeder Oxydationsprocess hintangehalten ist,
so erhält man eine der gebräuchlichen Glühlampen.”
Dieser Schluss ist in mehrfacher Hinsicht durch-
aus falsch. Zunächst kommt es nicht allein darauf an,
dass der Raum, in welchem der Körper glüht, keinen
Sauerstoff enthält, sondern vor Allem darauf, dass er
überhaupt ein Vacuum bildet, warum, werden wir
weiter unten sehen. Wenn ferner das leuchtende Stück
des Leiters nur kurz ist, so haben wir noch lange
keine der gebräuchlichen Glühlampen, sondern es
ist durchaus wesentlich, wie ich vorhin schon bemerkte,
dass dieses Stück glühenden Leiters einen verhältniss-
mässig hohen Widerstand hat, also ziemlich lang im
Verhältniss zum Durchmesser ist; der glühende Körper
muss eben einen Faden bilden,
Eine weitere, fast allgemein verbreitete falsche
Ansicht ist die über die Eigenschaften des Vacuums
einer Glühlampe. Man findet nämlich oft als Fortschritt
geben, dass man die Lampen
in der Fabrication ange
innen mit Stickstoff füllt, um das Verbrennen des
Kohlenfadens möglichst zu verhindern. Auf den ersten
Zlick scheint diese Neuerung auch ganz plausibel,
jedoch Alle, welche dies so ohneweiters als richtig ver-
breiten, haben gewiss noch niemals den Erfolg einer
solchen Stickstofffüllung probirt. Ueber diesen Punkt
will ich folgende interessante Thatsachen hier mit-
theilen: Für einen ganz bestimmten Zweck kam es
einst darauf an, einige Lampen herzustellen, welche
kein Vacuum enthielten. Es lag also ganz nahe, sie
mit Stickstoff zu füllen. Für die ersten Versuche
nahm man einige Lampen, die sonst bei 100 Volts
16 Kerzen hatten, evacuirte sie stark und führte dann
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