Full text: Die Glühlampe

10 Einleitung. 
Platz genug für die Drähte behält. Hat man sich jedoch 
für Anblasen des Rohres am unteren Ende entschlossen, 
so ist man dadurch genöthigt, die Drähte in grösserem 
Abstande voneinander einzuschmelzen, man kann sie 
dann nicht mehr in einen Körper zuvor vereinigen 
(Fig. 315), sondern man muss sie einzeln in die Birne 
einfügen (Fig. 11). Edison hat dies durch seine Con- 
struction in vortheilhafter Weise wie folgt erreicht: Um 
eine gute Isolirung der Drähte voneinander zu erhalten 
(Fig. 30a), hat er beide in eine kurze, unten flach- 
gedrückte Röhre eingeschmolzen, die dann später als 
Ganzes in den Ballon eingeführt und verschmolzen wird. 
Er erreicht hierdurch noch den weiteren Vortheil, dass 
nur sehr kurze Platindrähte zum Einschmelzen nöthig 
sind. Dies ist insofern von Wichtigkeit, als der sehr 
hohe Preis dieses Materials äusserst sparsame Anwendung 
verlangt. Der Preis eines Kilogramms Platindraht ist 
augenblicklich rund 1200 Mark, so dass bei einzelnen 
Lampensystemen etwa 25 Pfennige allein Materialkosten 
auf Platin entfallen, während in der Edisonlampe etwa 
nur für 10 Pfennige enthalten ist. 
Zu den Lampen ohne hervorragende Spitze gehören 
zur Zeit nur die Lampen von der de Kohtinsky- und 
der Seel-Compagnie, während fast alle anderen Fabriken 
die Spitze am oberen Ende anwenden. Für manche 
Zwecke ist es sehr angenehm, die Lampen ohne Spitze 
oben zu erhalten, besonders da, wo, wie auf Schiffen, 
die Lampen fast ohne Ausnahme in Glasglocken ein- 
geschlossen werden. Die Lampen ohne Spitze sind 
kürzer und nicht so leicht Verletzungen ausgesetzt. 
Von vielen Laien hört man auch oft die schöne 
gefällige Form einiger Fabrikate rühmen. Man liebt 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
	        
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