Full text: Elektrochemie der Erdalkali-, Erd- und Schwermetalle (2. Band, 2. Abtheilung)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
  
  
  
Caleiumcarbid. 43 
Bruch. Die Krystalle sind undurchsichtig, goldglänzend, 
braunroth, vom spec. Gew. 2:22. Das Carbid ist unlöslich 
in allen bekannten Lösungsmitteln. Wasserstoff wirkt 
nicht ein. Bei gewöhnlicher Temperatur verbrennt das 
Carbid in Fluor. In Chlor erglüht es bei 245°, in Brom 
bei 350°, in Joddampf bei 305°. In Sauerstoff verbrennt 
Calciumcarbid bei Dunkelrothgluth, in Schwefeldampf 
bei 500°. Reiner trockener Stickstoff reagirt auch bei 
1200° nicht, Phosphordampf ohne Feuererscheinung bei 
Rothgluth, Arsendampf unter grosser Wärmeentwicklung, 
Silicium und Bor auch bei Weissgluth nicht. Ge- 
schmolzenes Carbid löst Kohlenstoff, den es dann wieder 
als Graphit ausscheidet. Mit der Mehrzahl der Metalle 
reagirt Calciumcarbid nicht. Mit Eisen entsteht bei hoher 
Temperatur eine kohlenstoffhaltige Legirung von Eisen 
und Calcium. Antimon liefert bei Rothgluth eine calcium- 
haltige Legirung. Durch Erhitzen von überschüssigem 
Calciumcarbid mit Metalloxyden erhielt H. N. Warren!) 
Legirungen, die durch Wasserdampf zersetzt wurden. 
Bei weniger Carbid entstanden die Metalle. Mit Wasser 
zersetzt sich Calciumcarbid lebhaft unter Wärmeent- 
wickelung zu Acetylen und Calciumoxyd. Weit weniger 
heftig ist die Reaction von Wasserdampf bei Dunkel-. 
rothgluth. Säuren wirken besonders in verdünntem Zu- 
stande (auch Jodwasserstoff). Mit rauchender Schwefel- 
säure tritt nur eine ziemlich langsame Entwickelung ein, 
und das Gas scheint zum grossen Theile absorbirt zu 
werden. Gewöhnliche Säure bewirkt raschere Zersetzung 
unter Entstehung eines deutlichen Aldehydgeruches. 
Rauchende Salpetersäure reagirt auch in der Siedhitze 
1) Chem. N. (1897) 75, 2.
	        
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