Full text: Elektrochemie der Erdalkali-, Erd- und Schwermetalle (2. Band, 2. Abtheilung)

   
44 Metalle. 
N kaum merklich. Mit trockenem Chlorwasserstoff tritt bei 
| lebhafter Rothgluth eine deutliche Feuererscheinung ein, 
und es entweicht ein sehr wasserstoffreiches Gasgemisch. 
Geschmolzene Chromsäure beginnt bei Berührung mit 
Calciumcarbid zu glühen und entwickelt Kohlensäure, 
während wässerige Chromsäurelösung nur Acetylen liefert. 
Geschmolzenes Kaliumchlorat und -nitrat oxydiren unter 
Feuererscheinung erst bei Rothgluth. Bleisuperoxyd 
| oxydirtunterhalbDunkelrothgluth unter Feuererscheinung: 
das reducirte Blei enthält Calcium. Verreibt man Calcium- 
carbid bei gewöhnlicher Temperatur mit Bleifluorid, so 
wird es glühend. Erhitzt man es mit wasserfreiem Al- 
kohol im zugeschmolzenen Rohre bei 180°, so entsteht 
Acetylen und Calciumäthylat. 
Calciumcarbid dürfte vor allem an Bedeutung ge- 
winnen, wenn das Acetylen Beleuchtungszwecken dauernd 
nutzbar gemacht wird. Die Erwartungen, das Carbid als 
Desoxydations- und Kohlungsmittel in der Flusseisen- 
fabrikation verwenden zu können, haben sich nach 
H. Wedding!) nicht erfüllt. Durch Einwirkung von 
Stickstoff auf dunkelrothglühende Carbide bei Gegenwart 
von Wasserdampf oder ohne diesen unter Verwendung von 
Ammoniak, Stickoxyden und anderen Stickstoff ab- 
gebenden Substanzen in geschlossenen Gefässen erhalten 
N. Caro und A. Frank?) Cyanide. Auch A. v. Rad 
und J. Rosenfels°) fanden Ammoniak verwendbar. 
Der Process verläuft vortheilhafter, wenn das Erdalkali- 
I carbid mit Alkalicarbonat gemischt wird. Ferrocyanide 
!) Stahl und Eisen (1895) 574. — 2) D. P. 83363 vom 31. 3. 1895; D. P. 
92587 vom 1. 12. 1895. — °) E. P. 1022 vom 15. 1. 1896. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
  
  
  
  
  
   
     
    
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