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N kaum merklich. Mit trockenem Chlorwasserstoff tritt bei
| lebhafter Rothgluth eine deutliche Feuererscheinung ein,
und es entweicht ein sehr wasserstoffreiches Gasgemisch.
Geschmolzene Chromsäure beginnt bei Berührung mit
Calciumcarbid zu glühen und entwickelt Kohlensäure,
während wässerige Chromsäurelösung nur Acetylen liefert.
Geschmolzenes Kaliumchlorat und -nitrat oxydiren unter
Feuererscheinung erst bei Rothgluth. Bleisuperoxyd
| oxydirtunterhalbDunkelrothgluth unter Feuererscheinung:
das reducirte Blei enthält Calcium. Verreibt man Calcium-
carbid bei gewöhnlicher Temperatur mit Bleifluorid, so
wird es glühend. Erhitzt man es mit wasserfreiem Al-
kohol im zugeschmolzenen Rohre bei 180°, so entsteht
Acetylen und Calciumäthylat.
Calciumcarbid dürfte vor allem an Bedeutung ge-
winnen, wenn das Acetylen Beleuchtungszwecken dauernd
nutzbar gemacht wird. Die Erwartungen, das Carbid als
Desoxydations- und Kohlungsmittel in der Flusseisen-
fabrikation verwenden zu können, haben sich nach
H. Wedding!) nicht erfüllt. Durch Einwirkung von
Stickstoff auf dunkelrothglühende Carbide bei Gegenwart
von Wasserdampf oder ohne diesen unter Verwendung von
Ammoniak, Stickoxyden und anderen Stickstoff ab-
gebenden Substanzen in geschlossenen Gefässen erhalten
N. Caro und A. Frank?) Cyanide. Auch A. v. Rad
und J. Rosenfels°) fanden Ammoniak verwendbar.
Der Process verläuft vortheilhafter, wenn das Erdalkali-
I carbid mit Alkalicarbonat gemischt wird. Ferrocyanide
!) Stahl und Eisen (1895) 574. — 2) D. P. 83363 vom 31. 3. 1895; D. P.
92587 vom 1. 12. 1895. — °) E. P. 1022 vom 15. 1. 1896.
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