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fluorwasserstoffsäure ein. Die Reaction muss in der Wärme
vorgenommen werden; die Temperatur darf aber 95° nicht
übersteigen. Die neutrale 15—16°/,ige Lösung wird von
Kieselsäure und überschüssigem Kaolin abfiltriert und mit
Schwefelwasserstoff behandelt, der Metalle fällt und Eisen-
oxyd zu Oxydul reduciert. Beim leichten Ansäuern der
Lösung in der Kälte erhält man Krystalle von Aluminium-
Nuorid Al, #7, + 18 A, O, die bei 0° gewaschen werden.
Zur Herstellung des Aluminiumsulfids') oder seiner
Verbindungen mit anderen Sulfiden ist eine hohe Reactions-
temperatur nöthig, wodurch Anlage-, Reparatur- und Heiz-
kosten sehr groß werden. Diese will D. A. Peniakoff?)
dadurch vermindern, dass er von einem sauerstoffreichen
Salze ausgeht, da dann in einer Schwefelkohlenstoffatmosphäre
durch die secundäre Verbrennung von Kohlenstoff im Sauer-
stoff die Hauptreaction sich thermochemisch weit günstiger
gestaltet. Als solche Salze schlägt er vor die Aluminium-
sulfate; die -manganate, -chromate und -phosphate °) ; oder*)
ein Gemisch von Thonerde mit den entsprechenden Salzen
anderer Metalle. Man kann auch ohne Schwefelkohlenstoff
arbeiten, wenn man wasserfreie Aluminiumsalze zusammen
mit anderen Metallsulfiden erhitzt. Geeignet für diese Doppel-
umsetzung ist z. B.’) ein Gemisch von Thonerdesulfat und
Alkali-, Erdalkali-, Zink- oder Mangansulfid, vortheilhaft
in Gegenwart von Schwefel. Sulfide können auch in
der Schmelze erst aus Sulfaten oder Carbonaten gebildet
werden. Vervollkommnen lässt sich der Process durch Zugabe
von Flussmitteln, z. B. eines Gemisches von Alkalichlorid
1) Verschiedene Methoden s. Rev. scient.; El. World (1895) 26,
415. — 2) D. P. 79.781; vgl. a. F. P. 229.154 vom 5, 4. 1893. — 3) D.P.
87.898 vom 11. 6. 1895; E. P. 6290 (1896). — *, D.P. 88.840 vom 11. 6.
1895; E. P. 7273 (1896). — 5) D. P. 86.523.