Franz Josef-Elektrische Untergrundbahn. 213
vor mehr als zehn Jahren den Gegenstand amtlicher
Verhandlungen.
Der ursprüngliche Plan, eine Pferdebahn in der
Andrässystraße zu erbauen, wurde schon im Jahre 1882
von dem Minister abgelehnt und damit ein für alle
Mal aufgegeben.')
Erst mehrere Jahre später, nach dem günstigen
Erfolge der von der Siemens & Halske Aktiengesell-
schaft seit 1887 in Budapest ausgeführten und betrie-
benen elektrischen Bahnen mit unterirdischer Strom-
leitung trat man wieder dem Unternehmen näher, in
der Andrässystraße eine Bahn zu bauen und zwar
eine elektrische Straßenbahn mit unterirdischer Strom-
zuführung.
Die Budapester Elektrische Stadtbahn A.-G. und
die Budapester Straßeneisenbahn-Gesellschaft über-
reichten am ı8. Februar 1893 in einer gemeinschaft-
lichen Eingabe den Behörden einen derartigen Entwurf.
Obwohl der Gemeinderat und der Magistrat denselben
günstig aufnahmen, wurde auch dieser Entwurf einer
elektrischen Bahn vom hauptstädtischen Baurat und
vom Minister des Innern abgelehnt und zwar seitens
des letzteren mit der Begründung:
»Die Andrässystraße sei schon ursprünglich derart
geplant, daß die Herstellung einer Straßenbahn als
ausgeschlossen betrachtet werden müsse. Die Andrässy-
straße habe sich, den Absichten ihres Schöpfers ent-
sprechend, zu einer Lieblingspromenade der Bevölkerung
entwickelt; übrigens nehmen nicht nur der Wagen-
verkehr, sondern auch der Fußgängerverkehr zeitweise
solchen stets wachsenden Umfang an, daß es schon
derzeit, besonders bei dem Endpunkte der Straße und
vor dem Opernhause, Schwierigkeiten verursache,
welche in unerträglicher Weise gesteigert werden
ı) Nach »Elektrotechnischer Zeitschrift« 1847. Heft 36. Vortrag des Reg.-
Baumeisters Braun,