Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
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Die optischen Apparate. 995 
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durch I divergiren. Nachdem diese Strahlenbündel die Axe bei s, wo eine Blende » ist, 
geschnitten haben, werden sie von der Linse II nahe parallel oder konvergent gemacht, 
um von Linse III zu dem aufrecht stehenden Bilde «'b' vereinigt zu werden. Dieses 
Bild wird schliesslich durch die Lupe IV als vergrössertes virtuelles Bild aß gesehen. 
y. Das holländische oder Galilei’sche Fernrohr. 
Dasselbe Fernrohr zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es bei kurzer Länge 
des Rohrs und bei Anwendung einer einzigen Okularlinse aufrechte Bilder liefert. Das 
Schema desselben ist in Fig. 951 dargestellt. Noch ehe die vom achromat. Objektiv Z 
” A 
N a ae cn werden, als ob sie von dem 
A i L B aufrechten, virtuellen, ver- 
u # BR ww grösserten Bilde «# kämen. 
BE Ost: kommenden Strahlen sich zu 
; einem verkehrten Bilde ab 
EN : vereinigen, treffen sie auf die 
SL Y: einfache Zerstreuungslinse /, 
von der sie so gebrochen 
       
   
  
Er Dabei muss das Okular 2 so 
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gestellt werden, dass /w — der 
deutlichen Sehweite ist. Auch hier kann die Länge des Rohrs nahezu L/= F—-f 
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und die Vergrösserung m = -, gesetzt werden. Wenn demnach m klein ist, wird 
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auch das Rohr nur kurz. So ist für m=8, F=8j, also L!I=8f— /=7J, d.h. 
nur 7 mal so gross als die kurze Okular-Brennweite /. Man wendet deshalb das 
holländische Fernrohr vorzugsweise zu T'heatergläsern und Feldstechern an, zumal 
es wegen seines geringen Gesichtsfeldes und geringer Helliekeit (der Okularkreis 
liegt innerhalb- in 0) höchstens eine 30fache. Vergrösserung verträgt. Das Gesichts- 
feld wird wegen der Divergenz der austretenden Strahlen von einem Kegelmantel 
begrenzt, dessen Basis die Pupille und dessen Spitze der Mittelp. des Objektivs ist. 
ö. Spiegel - Teleskope. 
Wenn auch die durch Linsen entworfenen Bilder lichtstärker sind als die von 
Hohlspiegeln erzeugten, so haben doch letztere den grossen Vorzug, frei von dem 
Hauptfehler der Farbenzerstreuung zu sein. Dieser Umstand veranlasste die 
Astronomen zu einer Zeit, als der Achromatismus der Linsen noch ein unlösbares 
Räthsel schien, die Objektive der Fernrohre durch metallene Hohlspiegel zu 
ersetzen. So entstanden die verschiedenen Spiegelteleskope, die sich meist 
nur durch die Art und Weise unterscheiden, wie das vom Hohlspiegel erzeugte Bild 
des entfernten Gegenstandes durch das Okular betrachtet wird. 
Am einfachsten ist das Spiegelteleskop von Herschel (1771), bei welchem 
das durch den schräg gegen die Axe des Rohres stehenden Objektivspiegel $, 
Fig. 952, am Rande des Rohrs entworfene Bild 5 vom entfernten Gegenstande 
durch das Okular / betrachtet wird. 
Fig. 952. Fig. 953. Damit der 
durch den 
Kopf des Be- 
obachters ab- 
geblendete 
Theil der 
Strahlen noch 
zur Bild- 
erzeugung bei- 
— 1 
5 5 5 trage, konstruirte Newton (1672) ein 
   
  
  
   
  
& ne een “n Bi Teleskop, bei dem die vom Spiegel #, 
- } = # Er Fie. 953, nach 5 konvergirenden Strahlen 
EI N, durch einen kleinen Spiegel s seitwärts 
U nach # geworfen werden. Dieses in £ 
entstehende Bild wird wieder durch die vergrössernde Lupe / betrachtet, welche mit 
dem Spiegel s zugleich seitlich verschiebbar ist, um eine gute Einstellung zu erzielen. 
Bequemer eingerichtet zum Beobachten als diese Teleskope ist das von 
Gregory (1663) konstruirte Teleskop, welches in Fig. 954 schematisch dargestellt 
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