Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
1010 Lehre vom Licht. 
Wenn schon für die sichtbaren Strahlen die Grenzen zwischen durchsicht. und 
undurchsicht. keine scharfen sind, so sind sie noch weniger aufrecht zu halten, wenn 
wir auch die ultrarothen und ultravioletten Strahlen berücksichtigen. Während 
z. B. Hartgummi uns als undurchsicht. gilt, lässt es Wellenlängen, die > als 
etwa 700 (Mm) sind vollständig durch; es ist durchsichtig, so dass man hindurch 
photographiren kann. Andererseits ist Alaunlösung vollkommen durchsichtig und 
farblos für optische Strahlen, für ultrarothe aber undurchsichtig. In analogeı 
Weise ist weisses Glas für das ultraviolette Licht undurchsichtig. Das ist von 
Wichtigkeit für die Spektralapparate, mit welchen man dies Licht untersuchen will; 
bei denselben müssen Prismen und Linsen aus Quarz oder Doppelspath geschliffen 
werden, welche beide für ultraviolett durchsichtig sind. Auch atmosphär. Luft ist 
für sehr kurze Wellen undurchsicht. Cornu hat nachgewiesen, dass Wellenlängen 
von 184 (Mm) schon durch eine 1m dicke Luftschicht völlig absorbirt werden, solche 
von 157 (Mm) gar schon durch eine Schicht von 0,1 m Dicke. Dadurch ist eine 
Grenze für unsere Kenntniss sehr kurzer Wellenlängen gegeben. 
a. Arten der Absorption. 
Zur wahren Kenntniss der Absorpt. des Lichts durch einen Körper müssen 
wir das durchgegangene Licht mittels des Spektroskops zu einem Spektrum aus- 
breiten, wo sich dann lichtschwächere oder ganz dunkle Partien zeigen. Die 
absorbirende Substanz wird irgendwo in den Weg der Strahlen gebracht, gewöhnlich 
vor den Spalt. Die Absorpt. kann sich in verschiedener Weise äussern; man 
unterscheidet im allgemeinen: 
1. Einseitige Absorpt., d. h. das eine Ende des Spektrums wird voll- 
ständig absorbirt, und die Absorpt. nimmt von diesem Ende an allmälig ab. Meist 
wird violett und blau absorbirt. Diese Absorpt. kann sich auch auf ultraviolett 
oder ultraroth beschränken, z. B. bei Glas und Alaun; dann erscheinen die Sub- 
stanzen farblos durchsichtig. 
2. Zweiseitige Absorpt:, wenn sowohl kurze wie lange Wellen absorbirt 
werden, mittlere aber nicht. Hierher gehören die meisten gefärbten Medien, auch 
die Metalle. 
3. Schatten; so nennt man Absorptions-Banden, welche im Spektrum langsam 
zu- und abnehmen und nicht allzu dunkel sind. 
4. Absorptions-Streifen;; sie erscheinen, wenn die Absorpt. sehr rasch ansteigt 
und wieder rasch abnimmt, wodurch schmale, dunkle, scharf begrenzte Streifen im 
Spektrum entstehen. 
  
Die Absorptions- 
Spektra werden meist 
erafisch durch eine 
Kurve gegeben, deren 
  
Helles Ordin. der Grösse der 
ACH, Absorpt. proportional 
(obaltgtas sind. Fig. 971 giebt 
= als Beispiel die Ab- 
Dunkles sorptions - Spektra 
von Kobaltglas und 
(Kobaltglas ı: 1 
fobaltglas je en sprechenden 
BR Kurven. 
Diese Art der 
Analyse hat sich als 
technisch sehr wichtig heraus gestellt, namentlich zur Unterscheidung der Farbstoffe, 
die sich meist durch charakteristische Absorpt.-Spektra auszeichnen, chemisch kaum 
von einander zu trennen sind. Ebenso haben neuere Untersuchungen gezeigt, dass 
eine Menge isomerer organischer Verbindungen, die chemisch nicht zu unterscheiden 
sind, sich durch verschiedene Absorption im ultraroth scheiden lassen. 
Näheres über dies ganze Gebiet gehört dem Gebiete der Chemie an. Als mit 
besonders auffallenden Absorptions-Spektren begabt wollen wir nur noch nenne: 
Uebermangansäure, Chrom, Blut, und die zur Gruppe des Erbium und Didym 
gehörenden Elem., welche nur durch ihre Absorptions - Spektra aufgefunden 
worden sind. 
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
     
	        
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