Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
    
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
     
Lehre vom Licht. 
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gelangende Licht sich durch Interferenz aufhebt, bis auf die Hälfte des von der 
ersten Zone ausgehenden Lichts. Da nun die Zonen wegen der Kleinheit der 
Wellenfläche ebenfalls ungemein klein sind, so kommt nur von dem Punkte der 
Wellenlänge Licht nach 3, der dem direkten Strahl A entspricht. Das 
Huyghens’sche Prinzip ergiebt also bei Berücksichtigung der Interferenz ebenfalls 
die geradlinige Fortpflanzung des Lichts. 
Die eben angestellte. Ueberlegung lehrt aber noch viel mehr; sie zeigt nämlich, 
dass zum Zustandekommen obigen Resultats die Mitwirkung aller Zonen nöthie 
ist, dass aber, wenn wir etwa durch Schirme einzelne Zonen abblenden, die Reihe 
für M ganz verschiedene Werthe annehmen kann. Könnten wir z. B. ms, m,. m, 
u. Ss. w. von der Mitwirkung in D abhalten, so würde dort die Helligkeit viel 
grösser sein. Um ohne langwierige mathemat. Rechnungen einen gewissen Einblick 
in die Verhältnisse zu gewinnen, die eintreten können, wenn wir die ungehinderte 
Ausbreitung des Lichts von der ganzen Wellenfläche nicht zulassen, diene ein 
Zahlenbeispiel. Für Fig. 977 ergeben sich die Grössen m nach willkürlicher Einheit 
gemessen, folgendermaassen: 
m=5; m=—r%; m; =5I; m = —49; m =35; m =— 98: 
m =15; m =— 11a. 8 w. 
; m, ER : $ 5 5 3 s 
daraus folst: M=40 — 5. Bringen wir nun aber einen kreisrunden Schirm in 
den Gang der Strahlen, so dass gerade die erste Zone abgeblendet wird, so ist die 
in 5 auftretende Lichtmenge: M— m, = —4l1, d. h. die Helligkeit ist eben so 
gross, wie ohne Schirm, nur ist die entgegengesetzte Phase vorhanden. Da der 
Schirm den direkten Strahl AD in diesem Falle abhält, so geht das Licht scheinbar 
um den Schirm herum; es wird gebeugt, woher der Name dieser Erscheinungen stammt. 
Bringen wir andrerseits einen Schirm an, der eine kreisförm. Oeffnung besitzt. 
gerade so gross, dass m, und m, hindurch können, die andern m aber abgehalten 
werden, so wird der direkte Strahl dadurch nicht gehindert. Trotzdem ist die 
Helligkeit in 5 dann nur = m — m; = 11, also dunkel im Vergleich zur vollen 
Beleuchtung. 
Wie man sieht, können wir also sowohl hinter einem Schirm Helliekeit, wie 
auch hinter einer Oeffnung Dunkelheit haben; aber alle diese Erscheinungen erfordern 
beugende Schirme, deren Dimensionen vergleichbar mit denen der Zonen sind; 
daher werden diese Beugungs-Erscheinungen für gewöhnlich nicht wahrgenommen, 
sondern es scheint sich das Licht nur geradlinig fortzupflanzen. 
Die angedeutetön Beugungs-Erscheinungen, welche durch kugelförm. sich aus- 
breitende Wellen hervor gerufen werden, nennt man Fresnel’sche Beugung. 
Erheblich lichtstärker und wichtiger, weil sie zu genauer Kenntniss und leichter 
Messung der Wellenlängen geführt haben, sind die sogen. Fraunhofer’schen 
Beugungs-Erscheinungen, welche durch parallele Strahlenbündel erzeugt werden. 
Sie. werden so beobachtet, dass man parallele Strahlen auf die beugende 
Oefinung fallen lässt,. und hinter letztere eine Linse setzt. Dieselbe vereinigt jedes 
Strahlenbündel, welches parallel einer Richtung auf sie fällt, in einem Punkte, 
Fig. 978. welcher da liegt, wo eine durch den Mittelp. der Linse gezogene 
der betr. Richtung parallele Linie, die Nebenaxe, auf eine durch 
den Brennp. der Linse zu ihrer Hauptaxe 1 stehenden 
Ebene trifft. Die Strahlen kommen in diesem Punkte zusammen 
mit den Gangunterschieden, welche sie in einer zur Nebenaxe 
4 Ebene vor der Linse gehabt haben, da der Durchgang 
durch die Linse bekanntlich keinen Gangunterschied zwischen 
den verschiedenen Strahlen hinzu bringt. 
Wir wollen den Fall betrachten, dass ein paralleles ein- 
farbiges Strahlenbündel L auf einen Spalt fällt. Dann kann nach 
Huyghens Prinzip jeder Punkt des Spalts als neues Zentrum 
aufgefasst werden, welches nach allen Seiten Strahlen aussendet. 
In dem Spalt haben alle Punkte die gleiche Phase. Nehmen wir zuerst die 
Strahlen, die den Spalt normal verlassen, so werden sie vereinigt im Punkte 7, 
Fig. 978, mit dem Phasen-Unterschied, den sie in einer zu ihrer Richtung 
4 Ebene vor der Linse, also z. B. im Spalt, gehabt haben, d. h. mit dem Phasen- 
  
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