Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
are 
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
     
   
  
   
     
      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
     
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
  
     
Lehre vom Licht. 
  
1024 
Diese Wellen sınd alle unsichtbar, das Spektrum 1. Ordnung ist also frei. Dagegen 
haben wir für roth 2. Ordnung die Gleichge.: 2.760 =34 =44,, d.h. 4 =506 
von der 3. Ordnung und: A, =3830 von der 4. fallen damit zusammen, wovon das 
1. im blauen sichtbar ist. Es ist dies ein Nachtheil der Gitterspektra, der aber 
für die meisten Untersuchungen dadurch zu beseitigen ist, dass, wenn man etwa 
das roth 2. Ordnung untersuchen will, man vor dem Spalt ein rothes Glas an- 
bringt, welches das blaue Licht ganz abhält. 
Die beiden Apparate, welche wir zur Herstellung von Spektra haben, das 
Prisma und das Gitter, unterscheiden sich in ihrer Wirkung sehr wesentlich. 
Während beim Prisma das blaue Ende stärker gebrochen ist, wird beim Gitter 
das rothe Ende mehr abgelenkt. Der Hauptunterschied liegt aber in der 
  
> 
. . “ Yo . 1) Ir y. 
verschiedenen Art der Dispersion. Für Prismen galt: n=A-+ —, für Gitter: 
sin«e=—. Während also beim Prisma die Ablenkung umgekehrt proport. der 
z 
Wellenlänge ist, und wegen der Veränderlichkeit von A und 5 bei verschiedenen 
Fig. 983 Substanzen von einem Prisma zum 
B6G EEE D CB andern variirt, ist beim Gitter die 
Beeren Ser BE: ce: Ablenkung proport. der Wellen- 
I | | | | | länge, und alle Gitterspektra sind 
| | | l l De er . . IR . 
Äh einander ähnlich. Man bezeichnet 
BE Ten Teer od. T2p. daher die. GikterspelEia Als nor» 
} | Be \ . 
| I | | | | | male Spektra. Aus den obigen 
| | a pr Br] Gleiche. eroiel er ER ER 
: ichg. ergiebt sich ferner, dass 
H G PER 
im prismat. Spektrum roth sehr 
zusammen gedrängt ist im Vergleich mit blau. Wie gross die Unterschiede sind, 
zeigt Fig. 983, welche ein gleich langes Sonnenspektrum durch Gitter und Prisma 
entworfen, darstellt. 
Wir haben diesen einen Fall einer Fraunhofer’schen Beugungs-Erscheinung mit 
grosser Ausführlickeit behandelt wegen seiner hervor ragenden Wichtigkeit für die 
gesammte Optik. Aehnlich kann man auch die Beugung bei beliebig ‚gestalteten 
Oeffnungen untersuchen, was namentlich von Schwerdt ausgeführt worden ist. Die 
Erscheinungen entsprechen aufs genaueste den Rechnungen und bilden so die schönste 
Stütze für die Theorie, nach welcher das Licht auf einer periodischen Wellen- 
bewegung des Aethers beruht. Dass diese Bewegung eine transversale ist, werden die 
im nächsten Abschnitt zu behandelnden Polarisations-Erscheinungen lehren. 
XIV. Polarisation und doppelte Brechung. 
Dem Zwecke der vorliegenden Arbeit entsprechend, sollen unter dieser Ueber- 
schrift nur die wichtigsten 'T'hatsachen besprochen werden, so weit sie für die 
Praxis oder zum Verständniss der Theorie nöthig sind; im übrigen ist auf Spezial- 
werke über den Gegenstand zu verweisen. 
a. Erscheinungen beim Kalkspath. 
Wir wollen zunächst, um die Erscheinungsweise des polarisirten Lichts zu 
erkennen, untersuchen was geschieht, wenn ein Strahl. natürlichen Lichts durch 
einen Kalkspath-Kristall geht. Der Kalkspath — kohlensaurer Kalk findet sich 
in Rhomboedern kristallisirt; 
an demselben giebt es 2 Eck- 
punkte, in denen die 3 zu- 
sammen stossenden Seiten 
stumpfe Winkel bilden. Die 
Verbindungslinie dieser Ecken, 
Fig. 954, heisst die kristallo- 
graphische Hauptaxe. Lassen 
wir auf die eine Fläche eines solchen Kristalls Licht 1 fallen, so wird der 
Strahl im Kristall in 2 zerlegt, von welchem der eine unabgelenkt durchgeht, 
der 2. abeelenkt wird. Den ersten Strahl nennt man den ordentlichen oder 
ordinären Strahl, den 2. den ausserordentlichen oder extraordinären, 
Fie. 985, o und e. Drehen wir den Kristall um den ordentl. Strahl, so bleibt 
Fig. 984. Fie, 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.