Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
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Polarisation und doppelte Brechung. 1037 
Richtung OR die Ebene w, und w.. Nun entstehen eigenthümliche Verhältnisse 
dadurch, dass sich Ellipse und Kreis in 4 Punkten A schneiden. Zur Richtung O4, 
in der die beiden Strahlen gleiche Geschw. haben, gehören 2 Tangentenebenen, die 
an den Kreis und die an die Ellipse. In Wahrheit giebt es nicht nur 2 solcher 
Ebenen, sondern der Punkt A ist eine trichterförmige Vertiefung in der Wellen- 
fläche, so dass sich unendlich viele Tangential-Ebenen in A legen lassen. Wenn 
also im Kristall ein Strahl in der Richtung OA fortgeht, wird er beim Austritt 
in einen Strahlenkonus Ao, Ae zerfallen, was man äussere konische Refraktion 
nennt. Ferner lassen sich 4 Tangential-Ebenen legen, die Kreis und Ellipse 
oemeinsam sind. Dieselben berühren nicht nur in 2 Punkten, 5 und ©, sondern 
in einem Kreise. Es eehört also zu den Strahlen OB, OC und andern, die einen 
Strahlenkonus im Kristall bilden, ausserhalb des Kristalls dieselbe Strahlenrichtung DB. 
Diese Erscheinung bezeichnet man als innere konische Refraktion. 
Fällt nun auf den Kristall ein Bündel in der Richtung DD auf, so wird es 
in demselben zwar in verschiedene Strahlen zerlegt, beim Austritt aber erscheint 
wieder nur ein Strahlenbündel parallel OF, der Einfallsrichtung. Strahlen die ın 
Richtung 3OE durch den Kristall gehen, werden also nicht in 2 zerlegt, und es 
entspricht also diese Richtung unserer Definition einer optischen Axe. Solcher 
Richtungen giebt es offenbar zwei: BE und @H, woher diese Kristalle optisch 
zweiaxiee eenannt werden. Die Axen liesen, wie wir sehen, in der Ebene der 
grössten und kleinsten Elastizitätsaxe, weshalb diese die optische Axenebene 
eenannt wird. 
Richtungen wie OA nennt man auch sekund. optische Axen. 
Fi 1000 Fig. 1001. Fig. 1002. 
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Auch unter den zweiaxieen Kristallen unterscheidet 
man posit. und negat., je nachdem die Axe der mittlern 
X der kleinsten Rlastizität. kommt; der besprochene Querschn. 
der Wellenfläche sieht in den beiden Fällen aus, wie 
Fie. 1000 zeiet. Im 1. Fall halbirt die Axe der kleinsten 
Elastizität den spitzen Winkel zwischen den optisch. Axen, 
den Axenwinkel, im 2. Falle die Axe der grössten 
Elastizität. Die Halbirende des spitzen Winkels nennt man die erste Mittellinie. 
Wir haben bisher nur einen Querschnitt der Wellenfläche konstruirt. Wiır 
untersuchen jetzt den mit der Ebene der grössten und mittleren Elastizität. 
Ein Strahl OX. Fie. 1001, kann nach OY oder O7, XL zur Ebene der 
Zeichnung schwingen; danach besitzt er die Geschw. v, oder v,, kommt bis B oder A. 
  
Ein Strahl OY schwingt nach OX oder OZ, hat die Geschw. v, oder v,, kommt 
bis D oder ©. Ebenso kann jeder andere in dieser Ebene verlaufende Strahl nach 
OZ schwingen, also die Geschw. », haben, oder er hat eine zwischen v, und v, 
lieeende Geschw. Als Durchschnittskurve haben wir also einen Kreis mit dem 
Halbm. v, und eine ihn einschliessende Ellipse mit den Axen v, und v,. 
Nehmen wir endlich den Schnitt mit der Ebene OYZ, Fig. 1002, so 
ist für alle Strahlen eine mögliche Schwingung nach OX gerichtet, ihre 
Elastizität an Grösse näher der Axe der grössten oder 
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
   
  
   
  
    
      
    
    
     
    
   
  
   
  
      
   
    
    
    
   
  
   
   
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
     
    
     
   
  
    
    
    
   
  
   
  
  
  
   
        
	        
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