Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
      
     
  
    
    
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
     
Lehre vom Licht. 
1 j ; i Es 
A=A 1 - die ganze disponible Akkomodat.-Kraft dar. Darnach 
ergiebt sich für die oben definirte mittlere deutliche Sehweite m eines Auges 
in 1 1 9 Inf , 
die Gleichg.: — = -) woraus: m = — ‚folgt. 
m 7 a \n ) a n / 
Für ein normalsichtiges Auge wird = » und n = 125 "m angenommen, So 
dass die normale mittlere Sehweite m = 250 mm zu setzen ist. Kennt man 
n und f. so kann man m berechnen; erstere Werthe ergeben sich aber leicht 
mittels des oben beschriebenen Scheiner’schen Versuchs. 
d. Anormalsichtige Augen (Kurzsichtigkeit, Fernsichtigkeit, Brillen). 
Je nach der Grösse der mittlern deutlichen Sehweite m theilt man die Augen 
ein in 3 Klassen: 1. die emmetropischen oder normalsichtigen, deren Fern- 
punkt im Unendlichen liegt und für welche darum m = 250" ist; 2. diemyopischen 
oder hypometropischen, d.h. die kurzsichtigen Augen, für welche m < 250 mm 
ist. so dass die Bilder entfernterer Objekte schon vor der Netzhaut entstehen, und 
3. die hypermetropischen oder fernsichtigen Augen, bei denen m > 250mm 
ist und die Retina zu nahe der Linse liegt, so dass nahe Gegenstände ihre Bildeı 
hinter der Netzhaut entwerfen. 
Um diese Anomalien aufzuheben, wendet man Konkav- bezw. Konvexlinsen an, 
welche bewirken sollen, dass ein in m = 25 m vom Auge entferntes Objekt, dem Auge 
in seiner normalen mittlern deutlichen Sehweite a liegend erscheint. Die Brenn- 
; ; ; ; 1 1 l 
weite 2, die Art der anzuwendenden Linsen, ergiebt sich aus: 
© m u 
In der That eilt sukzessive, wenn f die Brennweite des Auges, » der Abstand 
der Netzhaut und F die Brennweite des kombin. Linsensystems (g und 7) ist: 
l | 1 a 1 l 1 1 
} ; : == — und: - woraus dann obige Gleiche. 
u b J m b [ o / [ 
sich ergiebt. Beim kurzsichtigen Auge, wo x <m, wird demnach 2 negativ, 
die korrieirende Linse also eine Zerstreuungs- oder Konkavlinse sein müssen, 
während beim fernsichtigen Auge 1 m und daher £ positiv ist, d. h. eine 
Konvex- oder Sammellinse genommen werden muss. Für a=5‘m wird @ 6,25 0m 
; j 
letztere Zahl giebt die Nummer der Brille an und man sagt z. B.: Myopie —.. Uebrigens 
b 
ist zu erwähnen, dass die Sammellinsen die Sehschärfe, wenn auch nur 
unbedeutend, vergrössern, die Zerstreuungsgläser odeı Konkavbrillen 
dieselbe vermindern. 
<, Das Auge verglichen mit künstlichen optischen Apparaten. 
Als ein Hauetvorzug unseres Auges ist sein grosses Gesic htsfeld zu betrachten ; 
künstlichen Apparate 
zumal eilt dies wenn man bedenkt, dass dasjenige d« 
namentlich bei starker Vergrösserung meist sehr klein ist. Während aber letzter« 
Bilder eeben. die in ihrer ganzen Ausdehnung scharf sind, liefert das Aug« 
nur an der Netzhautgrube deutliche Bilder. Im ganzen Gesichtsfelde ist also nun 
der dem gelben Fleck entsprechende Theil scharf, d. h. ein unter 1° Gesichts- 
winkel vesehenes Flächenstückchen. 
Wenn wir uns dieser mangelhaften Zeichnung des übrigen nicht fixirten, d.h 
indirekt eesehenen Theils des Sehfeldes nicht bewusst werden, so lieet dies an 
der erossen Beweglichkeit unseres Auges, welche erlaubt, schnellnach einander 
alle Theile des Sehfeldes zu fixiren und auf der Netzhautgrube abzubilden. Dies 
ist auch der Grund, weswegen die dem „blinden Fleck“ entsprechende grosse Lücke 
im Gesichtsfeld gar nicht bemerkt wird, weil wir dass, was wir deutlich sehen 
wollen. auch immer fixiren. Ebenso wenig bemerken wir die Lücken im Gesichts- 
felde. welche dadurch entstehen, dass die auf der innersten Schicht der Retina 
liegenden Gefässstämme Schatten werfen auf die hinter ihnen liesende licht- 
empfindliche Netzhautschicht. Dadurch können alle die linienförmigen Objekte 
nicht gesehen werden, welche ihre Bilder gerade an der Stelle dieser Schatten 
entwerfen würden. Aber auch in der Aufhebung der chromat. und sphär. Ab 
  
	        
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