Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

    
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
        
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
     
   
   
    
  
     
1104 Die Lichtpaus-Verfahren. 
Das Anilindruck-Verfahren hat den grossen Vortheil, direkt positive Kopien r1 
in richtiger Lage, bei äusserst kurzer Belichtung, in tief violett-schwarzeı zu 
Farbe auf hellem leicht grünlichen Grunde und, wenn richtig behandelt, gut bi 
auseewaschen —, von unbegrenzter Haltbarkeit zu liefern. Weisser “ 
' 
Grund und schwarze Zeichnung sind aber beim „trocknen Verfahren“ 
unmöeliche Dinge. 
Man löse in 100 een reinem Wasser 7—145 doppelt-chromsaures Kali und gebe 
70 eem Phosphorsäure von 1,12 spez. Gewicht (Ph. G.*) hinzu, schüttle gut durch 
und setze dann noch 1 ecm Ammoniakgeist hinzu. 1' dieser Lösung reicht für 23—304 
Papier. Die Phosphorsäure ist vertretbar durch chemisch reine Schwefelsäure ; N: 
  
ein gutes Rezept ist demnach: 100 «cm Wasser, 5,5 8 doppelt chromsaures Kali di 
und 3 ecın chem. reine Schwefelsäure. al 
Die Präparirlösung verwahre man in einer reinen Flasche mit Glasstöpsel gegen au 
Staub und oreanische Substanzen geschützt und gut verschlossen an einem 
kühlen Orte. Dieselbe ist an und für sich nicht lichtempfindlich, sondern erst 
dann. wenn sie im trocknen Zustande in Berührung mit organische: 
Substanzen (Papier etc.) tritt. Es kann somit die mit Glasstöpsel nicht 
Kork verschlossene Flasche am Tageslichte aufbewahrt werden. Frische Präparır - 
Lösune ist der ältern stets vorzuziehen; solche älter als 6 Wochen sollte niemals 
benutzt werden. 
Mit der Lösung wird glattes und gut animalisch geleimtes Papieı IK 
(zu empfehlen ist glattes T’auenpapıier) oeleichmässie, aber nicht zu nass Sp 
und nur in dünner Schicht präparirt, indem man dasselbe glatt ausgebreitet aut u 
einem Tische. mit einem in die Lösung getauchten reinen Schwamm oder einem di 
10—15 em breit vefassten Biberhaar-Pinsel in paralleler Strichführung und dem- u 
nächst. zur Eealisirung, ohne jedoch neue Flüssigkeit aufzunehmen, mit einer z\ 
Strichlare. die normal zur erstaufgetragenen ist, überstreicht, derart rasch, dass m: 
bis zur Vollendung keine Stelle auf dem Papier trocken wird. Diese Präparation 
kann, da das Papier erst im trocknen Zustande hoch lichtempfindlich ist,**) an 
T'aveslicht (freilich nicht an Sonnenstrahlen!) erfolgen. Da aber die Lichtempfindlicl 
keit eleich nach Auftragen der Präparir-Lösung beginnt, muss man das Papieı 
sofort aufnehmen, und dasselbe in einem dunkeln Raum oder bei Lampenlicht 
bei 20-—30° C zum schnellen Trocknen aufhängen. Sobald völlige Trocknung 
eingetreten ist, legt man das Papier flach auf einen Tisch, (von jetzt ab Alles im 
Dunkelraum!), bürstet es auf der präparirten Seite mit einer Ziegenhaar-Bürst 
ab, wendet es um, und lässt es so bis zum Gebrauch im Dunkelraum gegen lages- 
| licht und Feuchtigkeit geschützt, liegen. 
Schwamm. Pinsel und Schale müssen sofort nach der Benutzung reich- 
lich ausgewaschen werden, damit keine Präparir-Lösung darin antro« knet, wodurel 
die Gefässe verdorben werden. N 
Die Schnelle der Trocknung hat den Zweck, die Präparirlösung an der Ober- > 
| fläche des Papiers zurück zu halten, anstatt dieselbe in die Papierfaser eindring« al 
zu lassen. R 
Das Papier muss noch am Tage der Präparation verbraucht werden. Ji | 
frischer und trockner desto empfindlicher das Papier und desto schärfer und ın 
tensiver die Kopien. Das präparirte wie auch das rohe noch nicht präpa 
rirte Papier ist sorgfältig gegen Berührung mit Anilindämpfen zu schützen, wie | 
dasselbe auch von den fertigen, geräucherten (anilinhaltigen) Kopien fern gehalten ’ 
werden muss. Hieraus folgt eo ipso, dass die erforderliche Räucher-Vorrichtung 
nicht in dem Papier-Aufbewahrungs- (bezw. Präparations-) Raume untergebracht | 
| werden darf. u 
Die Belichtung des trocknen chromgelben Papiers im Kopirrahm kann, a 
ie nach der Stärke des Papiers, auf welchem das Original gezeichnet ist, in zwei y 
facher Weise erfoleen. Bei Originalen auf dünnem Papier lege man die Zeich- ” 
nung dem Lichte zugekehrt und das präparirte (starke) Papier mit der präpa ” 
Phosporsäure von 1,124 spez. Gew. ist eine mit Wasser sehr verdünnte Saure und, we u 
zinell, in jeder Apotheke zu erhalten. Das Anhydrit (wasserfreie Phosphorsau hat 2,15 spez, Gi N 
und ist in der verdünnten von 1,124 spez. Gew. nur zu 200/, vorhandeı or 
keit d Präparation bes
	        
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