Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

    
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
    
   
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
    
   
  
    
  
   
    
    
   
   
   
  
   
   
  
   
   
   
     
    
    
  
   
   
   
   
  
    
  
  
  
  
     
   
   
   
     
    
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Aus der Erfahrung entnommenes Wissen. 
Bei einem Barometerstande von 770mm erfolgen sehr selten Niederschläge, 
bei 765 mm ziemlich selten; bei 760 wm ist die Witterung veränderlich; bei 
750 nm, oder tieferem Stande folgt bei windigem Wetter fast stets Regen. 
Für Orte, die beträchtlich über dem Meeres-Niveau liegen, ist bei Berück- 
sichtieung der Temp. eine Reduktion des wahren Barometerstandes auf 
den des Meeresspiegels erforderlich. Etwa 10m Höhendifferenz geben 1 mm Queck- 
silbersäulen-Differenz (vergl. Genaueres in der Tabelle, S. 1142), so dass bei etwa 
-+- 30 m Höhenlage der mittlere Barometerstand anstatt 760 nur etwa 757 sein würde. 
Nahe der Küste sinkt bei grossen Stürmen das Barom. von seinem Stande in 
Meereshöhe — 760 mm bisweilen auf 730, selbst 720 Wm und auf dem Ozean sogar 
unter 700 herab. 
Von grösserer Bedeutung als die Höhe des Luftdrucks ist der Gang desselben; 
die Witterung ist weniger von der lokalen Höhe des Drucks alsvon den 
Schwankungen in der Vertheilung desselben und dem Winde abhängig. 
Die „Regen-Wahrscheinlichkeit“ (S. 1135) wächst mit der Stärke sowohl der SO.-, 
S.- und SSW.-, sowie der N.-Winde. 
Windstille und schwaches Fallen des Barom. von 0 bis Imm in 12 Stunden 
deutet auf wenig oder keinen Regen. Starker $S.-Wind und Fallen um 1 bis 
9% mm mehr Regen, starker S.-Wind und Fallen um 6 bis Smm sehr viel Regen. 
Geringere Niederschläge treten bei W.-Wind und westl. Zuge der Wolken ein. 
Die seltenen, im Hochsommer 1- oder 2 mal vorkommenden Wetterlagen, 
welche den Ostseeländern viel Regen bringen, entsprechen dem Steigen des Drucks 
über England, Stillstand des Barom. in Hamburg und Fallen desselben im östlichen 
Deutschland. (Verel. Diagramm, Fig. 1085, S. 1062.) 
Vollzieht sich starkes Fallen des Barom. bei schwachem Winde, so ist, auf 
das Regenwetter folgend, starker Wind zu erwarten, welcher aus einer Richtung 
bläst, die um 120° nach S. und W. gegen die Richtung des ursprünglichen schwachen 
Windes abweicht. Bei sehr starkem Winde, zumal bei S0.-Wind folgt auf die 
Niederschläge Windstille und erhebt sich erst nach ferneren 8 Stunden stärkerer 
Hinterwind., falls während der Windstille der Regen einige Stunden bei immer 
noch fallendem Barom. anhält. 
Beispiele. 1. Am 3. Dezbr. 82 herrschte in Berlin starker Frost; Mitt. erschien Cirrus aus 
N W.. der Himmel wurde Abds, heiter, das Barom. sank bei SO.-Wind. Nachts wurde der Frost 
sehr stark ( 110). Am Morgen des 4. war das Barom. um 12mm gefallen; es wehte scharfer 
OSO.-Wind. Der Himmel bezog sich mit Cirrusgewölk aus W.; darunter folgte dunkles Ober- 
und Mittel-Gewölk aus SW. Von Mitt. 11 U. bis Abends 6 U. herrschte Schneesturm aus OSO. 
mit langsam steigender Temp. Um 8 U. Abds. trat Thauwetter und Windstille ein; das Barom. 
stand nun still Auch am folgenden Tage herrschte nur leichter Wind bei gebrochener 
Bewölkung und schwachen Regenfällen. Man nennt das Druck-Gebilde, das ein solches Wetter 
veranlasst, „Theilminimum‘*. 
2. Nachdem während einiger Tage nebliges Wetter bei hohem Stande des Barom. bestanden 
hatte. sank in Witten a. d. Ruhr an einem Sonnabend früh das Barom. Äusserst schnell, die Unter 
wolken verschwanden, Cirruswolken erschienen und der SO.-Wind wuchs schnell bis 11 U. Vorm. 
zu Sturmesstärke an. Cirröses Gewölk bezog den Himmel, Wolken-Wulste und -Bänder ver- 
einigten sieh und der Himmel nahm um 1 U. eine tief blaugraue Färbung an, Wolkenkonturen 
waren nicht mehr zu erkennen. Der Regen begann alsbald bei Windstille und wurde sehr heftig. 
Während der ganzen Zeit fiel das Barom. äusserst schnell und deutete somit auf Zunahme des Windes, 
welcher Abds. stark auffrischte und am Sonntag früh als WSW.-Wind orkanartige Stärke annahm. 
Sehr schnelles Steigen des Barom. ist nur dann ein Zeichen kommenden 
outen Wetters, wenn das Steieen von Reeenfall begleitet ist. Schnelles Steigen 
des Drucks bei heiterm Himmel und kräftirem Winde, aus tiefem zu mässig hohem 
Barom.-Stande hat meist erneuertes, starkes Fallen des Barom. und schlechtes 
Wetter zur Folee. Bei einem Barom.-Stande von 10 mm über Mittel pflegt jedoch 
Druck-Zunahme bei heiterm Himmel stattzufinden, ohne dass ein Rückfall zu 
befürchten wäre. Steigt von ziemlich tiefem Stande, etwa von 745 mm aus, das 
Barom. langsam, so ist eine Periode trockner Tage zu erwarten. 
Ueberhaupt ist die zu erwartende Regenmenge mehr vom Winde, als vom 
Luftdruck abhängig. 
f. Der Wind.*) 
Es ward bereits hervorgehoben, dass lebhafte O., SO., S. und SS W.-Winde 
Reren bringen, während dieselben in W.-Wind übergehen. Während des Regens 
Vergl. die Arbeit des Verf. über Luftbewegung in der Atmosphäre, und deren Einfluss auf 
die Witterungs-Gestaltung in der Deutsch. Bauzeitg., Jahrg. 1885. 
  
 
	        
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