200 Bauführung.
von der Statistik als Methode haben einzelne Schriftsteller für jene Wissenschaft
eine die Aufgabe besser charakterisirende Bezeichnung einzuführen gesucht. (Quetelet:
Physique sociale; Achille Guillard: Demographie; Messedaglia und Engel: De mologie.)
Die Statistik als Methode ist nicht auf die Sozialwissenschaft, durch welche sie
entwickelt wurde, beschränkt, sondern findet in jeder andern Wissenschaft Ver-
wendung. Sie dient zur Darstellung von Zuständen und zur Ermittelung von
Gesetzen, welche nur aus der Erfahrung gewonnen werden können durch die
auf quantitativer Massen-Beobachtune beruhende FE
Gruppirung von Thatsachen.
2. Aufgabe der Baustatistik im allgemeinen.
Mit Rücksicht auf das Vorstehende kann die Baustatistik nach zwei Gesichts-
punkten entwickelt werden und es ist daher zu unterscheiden:
a. Baustatistik als Zweig der Sozialwissenschaft. Sie hat darzustellen:
a. Typische Verhältnisse desjenigen Theils der Bevölkerune. welcher mit der
Herstellung von Bauwerken beschäftiet ist: u. z. sowohl für die ganze Berufsklasse
als auch für die einzelnen Berufsgruppen innerhalb derselben, nämlich:
Die Zahl der Individuen im eanzen und im Verhältniss zu der gesammten
Bevölkerune und die Veränderungen in der Anzahl. den materiellen sitt-
lichen und geistigen Kulturzustand als: Bildungsgang, Erwerbs- und Ver-
mögens-Verhältnisse, Krankheiten, Unfälle, Invalidität. Sterblichkeit, Verbrechen ete.:
ferner die Beziehungen der Zustands- Aenderungen in dieser Berufsklasse unter
einander und zu den alleemeinen Zustands-Aenderungen der ganzen Bevölkerune.
?. Einfluss der‘ baulichen Thätigkeit auf die Bevölkerung im allgem. u. z.:
In materieller Hinsicht: der zeitliche Verbrauch an Bauwerken und Bau-
materialien; Geldwerth der vorhandenen und beabsichtigten Bauwerke: Einfluss auf
Handel, Industrie und Erwerb; Ein- und Ausfuhr von Bau-Objekten und Materialien:
Einfluss der dem Verkehr dienenden Bauwerke (Strassen, ]
auf die Beweeune der Bevölkerung und der Güter.
In Hinsicht auf Sicherheit. Leben und Gesundheit: förderliche und
schädliche Einflüsse von baulichen Einrichtungen.
b. Anwendung der statistischen Methode im Bauwesen.
DIe
'eststellune und
“isenbahnen, Kanäle)
dient zur Beschaffung derjenigen Grundlasen der gesammten bauwissen-
schaftlichen Theorie, welche nur durch Erfahrung zu gewinnen sind und zu deren
Ermittelung das Experiment unzureichend ist. sowie zur fortlaufenden Kontrole
der Uebereinstimmung zwischen Theorie und Wirklichkeit.
Anwendung findet die statist. Methode für die Bedürfnisse der Praxis:
Eisenbahnbau und Betrieb, im Strassenbau, im Wasserbau. im]
Material für die 1. \btheilung der Baustatistik ist vielfach vorhandeı wenn auch nach
anderen Gesichtspunkten zusammen gestellt in den fortlaufenden amtlichen Erhebungen. Volks
und Gewerbe-Zählungen. Lohn-Statistiken, Statistiken der technischen Lehranstalten, Handels-
Statistiken, einiren Gebäude-Statistiken ete.
Weiteres Material liefern die umfangreichen Statistiken der Eise nbahn-Verwaltungen;
namentlich die Statist. des Vereins deutscher Eisenbal
im
jrückenbau, im Hochbau.
vergl,
ın-Verwaltungen seit 1851; die statist. Nach-
richten von den preuss. Eisenbahnen seit 1855; Statistik der im Betriebe befindl. Eisenbahnen
Deutschlands, bearb. im Rei« hseisenbahnamt; seit 1880. Ferner das generelle Verzeichniss der
deutschen Wasserstrassen: Die deutschen Wasserstrassen, im Band XV. d. Stat. d. de ıtsch. Reichs,
\n Monographien sind hervor zu heben
Engel. Arbeits- und Werkzeugmaschinen deı preuss. Industrie nach den Aufnahmen vom
l. Dez. 1875 in der Zeitschr. des k. preuss. statist. Büreaus 1878 Engel, Submissionswesen
und Subm.-Statistik in den Jahren 1873—1878; ebenda 1879. Enge Das Zeitalter des Dampfes
n technisch-statist. Beleuchtung: ebenda 1879 und 1880 ff. E. Kühn. Die histor. Entwickeluns
des deutschen u. deutsch-österr. Eisenb.-Netzes. Berlin 1882, Verlag.des k. preuss. statist, Büreaus.
Baustatistisches Material im ene« ren Sinne enthalten ebenfalls die
» Statistiken der Eisenbahn
Verwaltungen, doch nur in beschränktem Maasse, da bei den Zusammenst« llungen im allgemeinen
nur die Bedürfnisse der Betriebs-Verwaltune und die wirthschaftlichen Gesichtspunkte maass
gebend gewesen sind.
Für Strassenbau liefern Beachten werthes: Die Beiträge zur Statistik der inneren Vi rwaltung
des Grossherzogth. Baden, Band Strassenbau. Karlsruhe, Müller.
Einzelne spezifisch-technische kleinere Statistiken zur Ermittelung von Erfahrungswerthen
sind zwar. häufiger bearb t, doch ist nur wenig veröffentlicht w rden. Vergl. hierzu
Schwedler. Konstruktioı erner Brücken; Zeitschr. f. Bauw. 1865. Funk. Ueber Fundirung
grosser Brücken; Deutsche Bauzeite, 1877 Theune. Zur flnanz. Statistik der Dachdeekung«
Deutsche Bauzeitg. 1878. Sehwering. Konstruktion der Glas-Bedachungen: Zeitschr. d Arch.
Ingen. Ver. zu Hannover 1881.
Als die erste fortlaufende Ba
ıstatistik für Hochbau ist wohl diejenige der Berliner städtis
Bauverwaltung
Blankenstein, über bautechn. Statist. Eine umfangreich.
tung wird seit 1883 veröffentlicht: Ende
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Baustatist,
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