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508
Mechanik fester Körper.
Für Parallelkräfte geht das Kräftepolygon in eine Gerade über. Die Pol-
distanz 4 ist konstant und stellt bei Vertikalkräften die konstante Horizontal
Komponente der Seilspannung dar.
Das Moment der Resultante der Parallelkräfte
S n dr Pı, Pa, P; in Bezug auf N, Fie: 225. ist H,gh
/ H\ yh ist die von den äussern Sei con-Seiten .auf der
Li / eg iussern N Ipolygon eiten auf deı
y N, 0 durch N gehenden Parallelen zur Resultante R abee-
P, KIV schnittenen Strecke. Die Ermittelung des Moments
# : P; r . .ıp a z
Pa UN / kann ebenfalls mit Hilfe des Seilpolygons seschehen.
R-' Ueber die Konstruktion der Momente 2, Grades
(Trägheits- Momente) s. Elastizit.-Lehre.
e. Kraftkurve und Seilkurve.
Wenn die Kräfte nicht isolirt, sondern gleichmässie vertheilt sind, oder stetie
neben einander liegen, so geht das Kraft-
polygon in eine Kraftkurve und das
Seilpolygon in eine Seilkurve über,
Fig. 226. Die in der beliebigen Strecke
A, A,, der Seilkurve angreifenden Kräfte
lassen sich zu einer Resultante P, zu-
sammen setzen, deren Grösse und Richtung
durch die Sehne €, C; des entsprechenden
Theils der Kraftkurve bestimmt ist.
Der Angriffspunkt von P, ist (nach
S. 504) zugleich Schnittpunkt der an die
Strecke A, 4, stossenden Seilpolygon
Seiten, d. h. also Schnittpunkt der
Tangenten an die Seilkurve in A, und 4..
Man kann daher die Seilkurve in der Weise zeichnen, dass man in die
Kraftkurve zuerst ein beliebiges Polygon einschreibt. Zu diesem Polygon konstruirt
man mit beliebigem Pol O das die Seilkurve umschreibende Seilpolygon.
Die Seilkurve tangirt in den Mitten der Seilpolygon-Seiten und ist um so
genauer zu zeichnen, je grösser die Anzahl der Seilpolygon-Seiten gewählt wird.
Akdas
46,
e. Mittelpunkt der parallelen Kräfte; Schwerpunkt.
Die Gewichte der einzelnen Massentheilchen eines Körpers kann man genau
genug als vertikal abwärts wirkende und unter einander parallele Kräfte ansehen.
Die Resultirende aus den parallelen Schwerkräften geht in welche Lage man
den Körper auch bringen möge immer durch einen und denselben Punkt, den
Mittelpunkt oder Schwerpunkt. Der Schwerpunkt ist also derjenige Punkt,
in welchem man sich das ganze Gewicht des Körpers vereinigt denken kann, oder
welcher unterstützt oder fest. gehalten werden muss, wenn der Körper unter
alleiniger Einwirkung seiner Schwere in jeder Lage in Ruhe bleiben soll.
Eine Gerade oder eine Ebene, die durch den Schwerpunkt geht, nennt man
eine Schwer-Linie, bezw. Schwer-Ebene.
«. Allgemeine Gleichungen für die Lage des Schwerpunkts.
1. Die Koordinaten X,, Y, und Z, des Schwerpunkts eines beliebig
gestalteten Körpers, bezogen auf ein dreiaxiges rechtwinkliges Koordin.-System,
bestimmen sich direkt nach Analogie der Gleichg. (3), S. 503:
yr/ s y 517 N
i Zz(NT) 5 =\(Q%) a „\(g2)
A) : - ’ F) n 13 . Zn = i Fi (9)
Ü er Q
Darin bezeichnen: Q@ das Gesammtgewicht des Körpers; y das Gewicht eines
unendlich kleinen Theilchens; 2% (9x), I (gy), 2 (g2) bezw. die Summen der
statischen Momente der Gewichts-Theilcben in Beziehung auf den Fusspunkt ihrer
Koordin. .r, Y, 2.
Die Gleichgn. (9) gelten auch für den Fall, wo man Körper oder Flächen in
einzelne Theile zerlegen kann, deren Schwerpunkts-Koordin. bereits bekannt
sind. Es treten dann an Stelle von =, y und = diese ‚bekannten Schwerpunkts-
Koordinaten