Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

      
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
  
     
    
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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754 Hydrometrie. 
Während eines niedrigen Beharrungs-Zustandes sind alsdann die Stichmaasse von 
den Pfahlköpfen bis zum Wasserspiegel in der Reihen- und Zeitfolge von oben 
nach unten an abzunehmen, dass die Ablesung für die gleiche Wasser- 
welle erfolgt. Die Wasserstände der benachbarten Pegel werden während der 
Messungszeit beobachtet und notirt. 
An den für Wassermengen-Bestimmungen ausgewählten Flussstrecken 
wird dieses Verfahren zur Ermittelung des Spiegelgefälles in der Regel erweitert 
werden müssen. 
Gesucht wird eigentlich das Gefälle im Stromstrich. Ist eine Abweichung 
desselben von dem Spiegel - Gefälle an einem Ufer zu vermuthen, so wird 
unter ähnlichen Vorbereitungen auch ein Nivellement des Spiegels am andern 
Ufer aufgenommen. Wurden hierbei die absoluten Spiegel-Gefälle zwischen 
den Anfanes- und Endprofilen mit @ und bezw. a’, die zutreffenden Längen mit 
: Ä ; i RR al a-+ «a 
! und /!' ermittelt, so wird als relatives Stromstrich-Gefälle: 9 = IV angesehen, 
I--V 
oder wenn die Länge Z, des Stromstrichs von —, nennenswerth abweichen sollte, 
; a 
wird 9 = gesetzt. 
2lo 
Die hie und da angewendeten Verfahren, das Nivellement des Stromstrichs 
direkt aufzunehmen, wie z. B. unter Benutzung von gekuppelten und verankerten 
Schiffen. von denen aus die Nivellirlatten bei lothrechter Haltung bis zum Wasser- 
spiegel hinab gelassen werden, können selten Nachahmung finden. 
Die Nivellements der Wasserspiegel bei mittlern und Hochwasserständen werden 
am besten unter Benutzung aufgestellter Interims-Pegel, welche den Längen- 
eintheilungs-Zeichen korrespondirend gesetzt und deren Nullpunkte auf diese ein- 
nivellirt werden, aufgenommen. Zur Zeit der betr. Wasserstände sind die Ablesungen 
an den Peseln zu machen und daraus die Kotirungen des Wasserspiegels abzuleiten. 
c. Auftragen der Längenprofile. 
Die Längen sind im Maassstabe der Flusskarten (etwa in 1:5000), die Höhen 
i. M. 1:100 event. 1:50 anzugeben. 
Im Längenprofil sollten eingetragen werden: 
1. die Wasserspiegel (Niedrig-, Mittel- und Hochwasser) zur Zeit der Auf- 
nahme, unter Angabe der Zeit der Aufnahme und der hierbei herrschenden Pegel- 
stände: der höchste Wasserstand nach einnivellirten Hochwasser-Marken; die Pegel- 
Eintheilung (am Anfange der Darstellung) und an dem Pegel die seitherigen 
niedrigsten und höchsten, wie der amtlich fest gesetzte Mittelwasserstand; 
2. alle im Fluss-Rayon befindlichen Fixpunkte, daher ausser jenen der Längen- 
Eintheilung besonders auch die Fixpunkte der Pegel, die Koten der Schleusen- 
drempel, Wehrkronen, Aichpfähle, Schwellen, Brückenfahrbahn-Unterkanten u. S. w., 
die beim Antragen gewählten Zuschlags-Stücke am Anfang und Ende des Plans; 
3, die Stromrinne (der Thalweg) des Hauptflusses und der Seitenflüsse, die 
beiderseitigen Uferborde, Korrektionsbauten und Deiche; 
{. die relativen Gefälle der Wasserspiegel zwischen den Brechungspunkten; 
bei Gefälle-Messungen auf beiden Seiten die verglichenen Gefälle; die Längen deı 
Geraden und Kurven (unter Angabe der Grösse und Charakterisirung der Richtung 
und Lage der Halbmesser) bei bestehenden oder projektirten Korrektionen; die 
wichtieern Wassertiefen im Thalwege bei Niedrigwasser. 
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II. Querprofile; Tiefen - Messungen. 
a. Aufnahme der Querprofile. 
Diese wird an jene der Längenprofile angebunden. Die Messung erfolgt ın 
Ebenen. welche senkrecht zur Längeneintheilung, bezw. zur Stromrichtung (bei 
Wassermessungen) gestellt werden. Aus den Querprofilen ist die Stromrinne füı 
die Situation und das Längenprofil abzuleiten; es soll durch sie Gestalt, Grösse 
und Beschaffenheit des Flussbetts und bezw. des Ueberschwemmungs-Gebiets an 
der betr. Stelle deutlich dargestellt werden.
	        
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